Fußball
Auseinandersetzung FIFA vs. UEFA geht weiter
Keine finanzielle Notlage trotz verschwundener 675 Millionen Schilling
Berlin - Die Auseinandersetzungen zwischen dem Fußball-
Weltverband FIFA und der Europäischen Fußball-Union (UEFA) gehen
weiter. UEFA-Generalsekretär Gerhard Aigner hat die am Mittwoch von
FIFA-Präsident Joseph Blatter vorgelegten Zahlen zu den finanziellen
Verlusten seiner Organisation nach dem Konkurs des
Marketingunternehmens ISMM/ISL in Frage gestellt. "Die bisherigen
Rechnungen wollen offenbar einiges verwischen. Ich glaube, die Zahlen
sind höher als bisher bekannt", erklärte Aigner am Freitag.675 Millionen Schilling sind einfach verschwunden
Der FIFA-Präsident hatte von Einbußen in Höhe von 51 Millionen
Schweizer Franken (459 Millionen Schilling) gesprochen. Dazu seien Zahlungen von
15 Millionen Dollar (242 Millionen S) des japanischen
Marketingunternehmens Dentsu und 75 Millionen Schweizer Franken (675
Millionen S) der brasilianischen TV-Anstalt Globo bei ISMM/ISL auf einem
fremden Konto verschwunden. Dennoch rechnet Blatter aus dem Geschäft
der beiden nächsten Weltmeisterschaften mit Einnahmeüberschüssen von
225 Millionen Schweizer Franken (2,03 Milliarden S).
Keine finanzielle Notlage
Aigner glaubt jedoch nicht, dass der Weltverband in
einer finanziellen Notlage sei. "Man kann aber auch mit viel Geld in
Schwierigkeiten geraten. Deshalb muss man haushälterisch arbeiten,
ein Budget führen, die Finanzen sorgfältig verwalten und ein gutes
Controlling durchführen. Das ist bislang nicht der Fall", kritisierte
der UEFA-Generalsekretär.
Blatter prüft rechtliche Schritte
Unterdessen hat die FIFA mitgeteilt, dass Blatter nach dem Erlass
einer Einstweiligen Verfügung durch das Berliner Landgericht
"rechtliche Schritte prüft". Das Gericht hatte am Mittwoch dem FIFA-
Präsidenten unter Androhung einer Geldstrafe von bis zu 500 000 Mark
(rund 3,5 Millionen Schilling) untersagt, die Behauptung zu wiederholen,
dass die von ISMM/ISL in Liechtenstein gegründete Schwarzgeld-
Stiftung eine "Stiftung der Familie Dassler" sei. (APA)