Frankfurt/Main - Zu Fronleichnam haben Kirchen, Gewerkschaften und Verbände erneut vor der Frankfurter Börse gegen den Wertpapierhandel an Feiertagen protestiert. Die Demonstranten stimmten einen Sprechgesang zum Thema Geld an und errichteten auf der Börsentreppe eine "Mauer der Freizeit" aus mehr als 20 leeren Umzugskartons. Das Vorstandsmitglied der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di, Hinrich Feddersen, forderte die Bundesregierung zu einem gesetzlichen Verbot des Feiertagshandels auf. Dieser war im vergangenen Jahr gestartet worden. Wegen schwacher Umsätze sei der Börsenhandel an Feiertagen ohnehin sinnlos, erklärte Feddersen. Weder in anderen Euro-Ländern noch in London oder New York sei die Börse an Feiertagen geöffnet. Zu den Protesten hatten Organisationen der katholischen und der evangelischen Kirche, Gewerkschaften und Sozialverbände aufgerufen. Daran nahmen nach Angaben der Veranstalter mehrere Hundert Menschen teil. Auf ihrem Weg an ihre Arbeitsstätte mussten die Börsianer sich durch die Freizeitmauer zwängen. Auf den Kartons hatten die Veranstalter dargestellt, wofür Feiertage eigentlich da seien: "Ausschlafen", stand auf einem Karton, "Familie", "Tanzen" oder "Meditation" auf anderen. Nach Überzeugung des Aktionsbündnisses gehört der Börsenhandel nicht zu den Arbeiten, die zum Wohl der Allgemeinheit auch an Feiertagen nötig seien. (APA/dpa)