Seoul - Dem von einer Hungersnot heimgesuchten Nordkorea drohen nach offiziellen Angaben weitere Missernten durch einen Rekorddürre. Die Staatsmedien des kommunistischen Landes berichteten am Donnerstag, der Anbau auf mehreren hunderttausend Hektar Ackerland sei durch hohe Temperaturen und wenig Regen bereits vernichtet. Ferner stünden landesweit zahlreiche Wälder in Flammen. Die Krise sei derart schlimm, dass Meerwasser in die Flüsse gepumpt worden sei. Die Machthaber in Pjöngjang hatten bereits in den vergangenen Wochen Dürrealarm ausgelöst. Ausländische Hilfsorganisationen teilten mit, die anhaltende Trockenheit werde die Krise in Nordkorea verschlimmern. Nach Angaben des nationalen Wetterdienstes hält die Trockenheit seit Anfang März an, wie die amtliche nordkoreanische Nachrichtenagentur KCNA berichtete. Seitdem sei nur ein Zehntel des üblichen Regens gefallen. Nach Schätzungen starben in Nordkorea seit 1994 hunderttausende von Menschen an Hunger oder Folgekrankheiten. Der kapitalistische Süden des geteilten asiatischen Landes kann nach Angaben der Regierung in Seoul wegen einer eigenen Dürrekatastrophe nicht mehr Hilfsgüter in den Norden schicken. In Südkorea kämpfen offiziellen Angaben zufolge mehr als 100.000 Soldaten an der Seite von Bauern gegen die Jahrhunderttrockenheit. (APA)