Montage: derStandard.at
London - Japanische Forscher haben einen Mikroroboter entwickelt, der später im Körper auf Tumorjagd gehen soll. Der Winzling besteht aus einem etwa Reiskorn-großen Magneten mit einer schraubenförmigen Messing-Spitze, berichtet das britische Wissenschaftmagazin "New Scientist" . Seinem Entwickler Kazushi Ishiyama von der Tohoku-Universität zufolge hat der Mikroroboter erste Tests erfolgreich bestanden. Im Labor bohrte er sich unter anderem in 20 Sekunden durch ein zwei Zentimeter dickes Beefsteak. Er sei allerdings noch weit von einer konkreten Anwendung entfernt. Im Körper ließe sich der mechanische Tumorjäger mit Hilfe eines Magnetfelds dirigieren: Ein von außen angelegtes magnetisches Wechselfeld bringt den "Maulwurf" zum Rotieren, und die Schrauben-Spitze treibt ihn vorwärts. Das hat in verschiedenen Testflüssigkeiten bereits funktioniert. Der Roboter schwimmt jedoch nicht nur durch die Blutbahnen, sondern frisst sich auch durch Gewebe. Hat der Roboter einen Tumor erreicht, lässt sich die Messingspitze mit einem speziellen Magnetfeld aufheizen, die Krebszellen könnten verbrennen. Auf ähnliche Weise ließen sich auch Medikamente punktgenau abliefern. Unklar ist allerdings noch, wie verhindert werden soll, dass der Roboter in einer Ader stecken bleibt und sie blockiert. Auch für enge Kurven könnte das Gerät noch zu lang sein. Die Originalarbeit ist im Fachjournal "Sensors and Actuators A" erschienen. (APA/dpa)