Bonn/Washington - Physiker der Universität Bonn haben ein "Förderband" für einzelne Atome entwickelt. Die Mikro-Maschine kann Cäsium-Atome gezielt verschieben und beschleunigen, berichten die Forscher in "Science". Damit rücke ein Speicher für künftige Quantencomputer einen Schritt näher, sagte der Bonner Physiker Victor Gomer. Als "Atomfalle" dienen den Physikern zwei entgegengesetzte Laser. "An dem überlagerten Laserlicht kleben die Atome in etwa wie Papierschnipsel an einem elektrisch aufgeladenen Stück Kunststoff", erläuterte Gomer. Die Laser können die Cäsium-Atome in einem etwa 100 Milliardstel Meter kleinen Bereich einfangen. In dieser "Falle" ließen sich die Atome mit hoher Präzision auch verschieben. Prinzipiell funktioniere die Methode auch mit anderen Elementen, sagte Gomer aus dem Team um Stefan Kuhr und Prof. Dieter Meschede. Alle verwendeten Atome müssen allerdings zunächst auf wenige Tausendstel Grad über dem absoluten Nullpunkt (minus 273 Grad Celsius) abgekühlt werden. Nach Gomers Worten sind elektrisch neutrale Atome viel besser zum Speichern von Quanteninformationen geeignet als ihre elektrisch geladenen Geschwister, die Ionen. Ionen können schon länger einzeln und gezielt bewegt werden, reagieren aber sehr empfindlich auf Störungen. Das Atom-Förderband soll auch wichtige Experimente für die Grundlagenforschung ermöglichen. (APA/dpa)