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Foto: Grubitzsch/dpa/APA
Berlin - Das deutsche Finanzministerium schließt einen weiteren Börsengang der Deutschen Post AG nicht aus. "Wir sind aber nicht abhängig davon", sagte Staatssekretär Manfred Overhaus zur Privatisierungspolitik im Zusammenhang mit dem Bundeshaushalt 2002. Ein solcher Schritt werde vom Börsenkurs bestimmt, der am Donnerstag im Frankfurter Xetra-Handel jedoch nur bei knapp über 18 Euro (248 S) stand. Er lag damit weiterhin deutlich unter dem Eröffnungskurs von 21,40 Euro beim ersten Börsengang der "Aktie Gelb" Mitte November. Im Bundeshaushalt 2002 sind jetzt fünf Mrd. DM (2,6 Mrd. Euro/35,2 Mrd. S) Erlöse aus der Privatisierung ausgewiesen. Der erste Börsengang der gelben Post mit einem Verkauf von knapp 30 Prozent des 100-prozentigen Bundesanteils sollte 13 Mrd. DM einspielen. Über manche Enttäuschung nach dem Börsenstart hinweg gilt die Post-Aktie als solide und langfristige Investition. Bund muss weiterhin zahlen Daraus und aus Teilverkäufen von Telekom-Aktien mit Hilfe der Kreditanstalt für Wiederaufbau wird der Bund dem Vernehmen nach im nächsten Jahr noch Privatisierungsreserven von sechs bis sieben Mrd. DM übrig haben. "Das reicht aber nicht", sagte Finanzminister Hans Eichel (SPD). "Wir brauchen für die Postunterstützungskasse elf Mrd. DM." In diese Kasse muss der Bund über viele Jahre Milliarden-Beträge einzahlen, um - auch nach den Privatisierungen - die Versorgung der ehemaligen Post- und Telekommunikationsbediensteten sicher zu stellen. Ein kleiner Teil der zusätzlich nötigen fünf Milliarden könnte laut Haushaltsplan durch die Flughafen-Privatisierungen hereinkommen. So sind im Haushalt bei der Privatisierung der Berlin Brandenburg Holding GmbH (BBF) Erlöse für den Bund von 150 Mill. DM ausgewiesen.(APA/dpa)