Wien - Der Rechnungshof wird die ÖIAG auf Grund eines Antrages der SPÖ einer Sonderprüfung unterziehen, berichtete SPÖ-Bundesgeschäftsführerin Doris Bures Freitag in einer Pressekonferenz. Sie kritisierte die Industriepolitik der schwarz-blauen Regierung scharf. Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) forderte Bures auf, seiner Verantwortung als Eigentümervertreter nachzukommen und ÖIAG-Vorstand Johannes Ditz (V) seiner Funktion zu entheben - auch wenn er dabei "seinem Freund Prinzhorn auf die Füße steigen muss". "Desaster" Ditz sei verantwortlich für das "Desaster" bei OMV, Telekom Austria und anderen ÖIAG-Unternehmen sowie für das "Chaos" bei der AUA. Die Regierung gehe es nur um Macht- und Einflussgewinn. Sie fahre in der Industriepolitik einen "Prinzhorn-Kurs", der nur darauf abziele, in ihrer Qualität unbestrittene Manager "ohne Notwendigkeit, zum Schaden der Unternehmen und österreichischen Vermögens" durch "willfährige Günstlinge" des freiheitlichen Industriellen Thomas Prinzhorn zu ersetzen, kritisierte Bures. "Zerschlagung und Verscherbelung" Prinzhorns Ziel seien "Zerschlagung und Verscherbelung" der ÖIAG-Unternehmen. Die SPÖ werde ihm und der Regierung bei den Privatisierungen "genau auf die Finger schauen", ob deren Profiteure nicht wieder nur "die Jagd- und Golffreunde Prinzhorns" seien. Durch das methodische Vorgehen der Regierung bei den Umbesetzungen - erst Austausch der Aufsichtsräte, dann den Vorstand ins Gerede zu bringen und schließlich die Manager auszutauschen - würden die Unternehmen ebenso wie die Kleinaktionäre (z.B. bei der Telekom) "massiv geschädigt", die rund 100.000 Beschäftigte in der ehemaligen "Verstaatlichten" verunsichert. Außerdem würden "Millionen an Abfertigungen" für die vorzeitige Auflösung der Vorstandsverträge bezahlt, so Bures. (APA)