Moss Landing/Kalifornien - Mit Hilfe des so genannten "Environmental Sample Processors" (ESP) ist es dem Monterey Bay Aquarium Research Institute (MBARI) gelungen, toxische Algenblüten aufzuspüren. Dinoflagellaten - giftige Algenbildner mit der Fachbezeichnung Alexandrium fundyense - wurden sogar bei einer niedrigen Konzentration von rund 100 Zellen pro Liter Meerwasser entdeckt. Das Gerät eröffnet neue Dimensionen, entfernteste Mikroorganismen aufzufinden und Wasserqualitätsmessungen, ohne mühsame Probensammlungen auf Schiffen sowie zeitintensiven Laboranalysen durchzuführen. ESP sammelt autonom Oberflächenwasser-Proben und konzentriert darin enthaltene Mikroorganismen auf Scheibenfilter. Dieser Vorgang der Aufbewahrung wird ebenso automatisiert wie die Untersuchung von DNA und anderen Molekülen, um eine Identifikation und Quantifizierung einzelner Spezies zu ermöglichen. Zusätzlich überträgt das Gerät Ergebnisse von Probenuntersuchungen im Echtzeit-Modus zu einer entfernten Datenübertragungs- und Interpretationsstelle. ESP wurde in vierjähriger Zusammenarbeit von Wissenschaftlern und Ingenieuren entwickelt, um im Golf von Maine das Wachstum, den Transport und die Verwesung von Algenblüten zu erforschen. Die toxischen Blüten können nicht nur der Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch der menschlichen Gesundheit schaden. Dinoflagellaten sind mikroskopisch kleine einzellige Organismen, die weder eindeutig dem Pflanzen- noch dem Tierreich zuzuordnen sind. Manche von ihnen enthalten Chloroplasten und betreiben Photosynthese wie jede "normale" Pflanze oder Alge, andere dagegen besitzen keine Chloroplasten und ernähren sich von anderen Algen oder leben als Parasiten. Bilden diese Algen Phytoplanktonblüten, kann es zu hohen Toxinkonzentrationen im Wasser kommen. (pte)