Budapest/Wien - Die österreichische Vienna Capital Partners (VCP) hat über ihre Tochter CEE Oil & GAs Beteiligung und Verwaltung AG (CEOG) ein Übernahmeangebot für die Mehrheit am ungarischen Chemie-Konzern BorsodChem gelegt. Derzeit ist die CEOG laut Nachrichtenagentur MTI mit 16,06, die VCP mit weniger als 1 Prozent beteiligt. Geboten werden für die restlichen 83 Prozent 5.300 Forint (21,4 Euro/295 S) je Aktie, um 5,16 über dem Börsekurs von Mittwoch. Das von 1. Juli bis 26. August befristete Angebot gilt nur dann, wenn CEOG (inklusive der bereits in ihrem Besitz befindlichen Anteile) nach Angebotsschluss mindestens 50 Prozent und 1 Aktien hält. Damit werde den Spekulationen, dass CEOG für den russischen Energieriesen Gazprom agiere, ein Ende gemacht, sagte VCP-Gründer und Vorstand Heinrich Pecina bei einer Pressekonferenz in Budapest. Man habe ein faires Angebot gemacht, das für alle BorsodChem-Aktionäre von Vorteil sei und mit dem die langfristige Entwicklung des Unternehmens gesichert sei. Der Führung des ungarischen Chemieunternehmens unterstützte das Übernahmeoffert. Mittel- bis langfristiges Investment CEOG-Vorstand und Ex-OMV-Vorstand Georg Stahl, der auch BorsodChem-Aufsichtsratschef ist, betonte, dass die COEG die Übernahme der BorsodChem als mittel- bis langfristiges Investment betrachte. Finanziert und garantiert wird das Übernahmeangebot von der Raiffeisen Zentralbank (RZB). Von einem potenziellen Angebot der Gazprom-Tochter Sibor sei der CEOG nichts bekannt, so Pecina. Die Londoner Sibur International hat Anfang dieser Woche eine Kaufoption über 24,8 Prozent an der BorsodChem ausgeübt. Sibur Vize-Präsident Sergej Zenkin hatte Mitte April erklärt, Sibor würde die Option ausüben und damit mehr als 33 Prozent an der BorsodChem besitzen, so MTI. An der BorsodChem ist auch die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD) mit rund 9 Prozent beteiligt. Die russische MDM Bank hält 4,6 Prozent, die als Treuhänder agierende Bank of New York 7,7 Prozent. (APA)