Die U-Bahn, ein Netz aus Tunneln, Stationen und Neonröhren. Dazwischen ein paar Menschen, die sich von A nach B bewegen. Dieser "Zwischenort" ist aber kein Ort zum Verweilen, er dient allein dem Zweck, sich dem Fahrtziel anzunähern. Trotz der sich überlagernden Geräusche aus ein- und abfahrenden U-Bahnzügen, Ansagen vom Band und dem Kommen und Gehen auf den Gleisen, ein Ort der Stille, findet Ernst Logar.
Seine Videoarbeit "silence" handelt von Menschen in U-Bahnsystemen verschiedener Metropolen. Ernst Logar, der bevorzugt mit den Medien Video und Fotografie arbeitet, stösst in seiner Beschäftigung mit dem öffentlichen Raum, immer wieder auf das U-Bahnnetz. "Die U-Bahn ist für mich eine logische Struktur, die Ebenen unseres eigenen Denkens und bedingt auch Strukturen unseres sozialen Netzes widerspiegelt. "silence", so betont der Künstler, "zeigt ein Grundgefühl des urbanen Raumes." In Großaufnahmen zeigt das Video Menschen im Zustand des In-sich-versunken-seins, in Selbstreflektion oder Tagträumen. "Die Intensität dieses Zustands wird durch das Mittel der Zeitlupe noch gesteigert."
Die Aufnahmen zu "silence" entstanden in London und Paris. Es ist geplant diese Auseinandersetzung in Wien und anderen Metropolen fortzuführen. Von 25. Juni – 1. Juli sind kurze Sequenzen aus "silence" im Wiener U-Bahnnetz, verteilt über 48 Screens und 33 Monitore, zu sehen. (kafe)
Ernst Logar, geb. 1965 in Klagenfurt, lebt in Wien.
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