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Wien - Das Nulldefizit ist für Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F) "ein Instrument und nicht Selbstzweck". Wenn die Konjunktur weiter anhält, werde das Budgetziel des Nulldefizits im Jahre 2002 zu erreichen sein. Nachdem die EU-Minister bei der Wachstumsprognose von 2,5 Prozent geblieben seien, "haben wir keinen Grund, unser Budgetziel zu revidieren", sagte Grasser am Samstag im Radio-Mittagsjournal. Bei der Verwaltungsreform passe die Geschwindigkeit. Mit dem Ziel, insgesamt 15 Milliarden Schilling bis 2003 einzusparen, liege man "voll auf Plan", erläuterte Grasser. ÖGB-Kritik "Wenn Finanzminister Grasser meint, dass er bei der Budgetkonsolidierung voll im Plan liege, wäre wohl richtiger zu sagen, dass er voll im Plan gegen die ArbeitnehmerInnen liegt", betont Dr. Richard Leutner, Leitender Sekretär im ÖGB. "Neuerlich hat der Finanzminister im Mittagsjournal-Interview kein Wort darüber verloren, dass die Budgetkonsolidierung mit einer massiven Umverteilungspolitik zu Lasten der ArbeitnehmerInnen kombiniert ist." "Klare Liberalisierung" bei Ladenöffnung Grasser hat sich weiters für eine Erweiterung der Ladenöffnungszeiten auf 72 Stunden pro Woche ausgesprochen, ohne freilich in die Diskussion um die Ladenöffnung in den Nachtstunden einzugreifen. Eine "klare Liberalisierung" der Öffnungszeiten sei notwendig, "aber auch die Rücksichtnahme auf die Lebensqualität der Handelsangestellten", sagte Grasser. Um Letzteres zu erreichen, solle ein neuer Kollektivvertrag für die Handelsangestellten Verbesserungen bringen. Wie in den USA oder einigen anderen europäischen Ländern rund um die Uhr einkaufen zu können, sei für ihn eine "schöne Vision". Dies sei aber ein persönlicher Wunsch, der nicht bedeute, dass er ihn für realisierbar halte. (APA,red)