Duschanbe - Die Lage in der früheren Sowjetrepublik Tadschikistan gilt vier Jahre nach dem Ende des Bürgerkriegs zwischen der moskautreuen Führung und islamischen Fundamentalisten als unsicher. In einem Friedensabkommen wurden die Islamisten in Armee, Polizei und andere Behörden eingegliedert. Mehrere führende Mitglieder der früheren Opposition flogen nach inoffiziellen Angaben am Samstagnachmittag zu Verhandlungen über die Geiselfreilassung in den Kreis Tawil-Dara. Präsident Emomali Rachmonow befahl den Sicherheitskräften am Samstag auf einer Krisensitzung, alles Mögliche zur Befreiung der Geiseln zu unternehmen. "Der Konflikt muss mit friedlichen Mitteln gelöst werden", sagte er nach Angaben von Itar-Tass. Auch die deutsche Seite habe die tadschikischen Behörden gebeten, nichts zu unternehmen, was die Sicherheit der Entführten gefährden könne, sagte der Vizesprecher des Auswärtigen Amtes, Volker Pellet, in Berlin. "Wir haben über unser Büro in Duschanbe Kontakt mit den Entführten, es geht ihnen den Umständen entsprechend gut", sagte der Generalsekretär der Deutschen Welthungerhilfe, Volker Hausmann. Ein anderer Ex-Anführer der Vereinigten Islamischen Opposition, Rachmon Sanginow, hatte Anfang der Woche am Stadtrand von Duschanbe vier Polizisten als Geiseln genommen. Auch er wollte die Verdächtigen im Mordfall des Vize-Innenministers freipressen. Die Verhandlungen blieben bis Samstag ohne Ergebnis. (APA/dpa)