Kopenhagen - Wenn Europa seine Ziele im Bereich Umweltschutz und nachhaltige Entwicklung erreichen will, muss die Politik die Produktion und den Verbrauch wirksamer beeinflussen. Zu diesem Ergebnis gelangt der Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) "Umweltsignale 2001". Er untersucht die Auswirkungen der Haushalte und des Fremdenverkehrs auf die Umwelt. Außerdem sind erstmals die wichtigsten Verkehrs-, Energie- und Landwirtschaftssektoren behandelt worden. Die am schwierigsten zu lösenden Umweltprobleme wie Treibhausgasemissionen, Boden- und Wasserbelastungen, Nitratbelastung und Abfallerzeugung bleiben laut Bericht weiter bestehen. Ohne eine effizientere Material- und Energienutzung werden die gesetzten Ziele nicht erreicht, warnte der Exekutivdirektor der EUA, Domingo Jiménez-Beltrán. Als geeignete Maßnahme zur Beeinflussung von Produktion und Verbrauch nannte er die Besteuerung. Dieses Instrument soll aber dynamisch angewendet werden, da finanzielle Anreize mit zunehmendem Einkommen an Wirksamkeit verlieren. "Umweltsignale 2001" liefert eine Momentaufnahme einiger der zahllosen Belastungen für die Umwelt in den 18 Mitgliedstaaten der EUA, von den jeweiligen Verursachern und den Zusammenhängen. Der Bericht ist eine Grundlage des am Freitag und Samstag in Göteborg stattfindenden Gipfeltreffens. Auf dem Gipfel wollen die EU-Staats- und Regierungschefs eine Bestandsaufnahme zur Integration des Umweltschutzes vornehmen. Der Bericht kommt unter anderem zu dem Ergebnis, dass die Emissionen der sechs unter das Kyoto-Protokoll fallenden Treibhausgase von 1990 bis 1998 um zwei Prozent, bis 1999 um vier Prozent gesunken sind. In den USA haben die Emissionen im selben Zeitraum um elf Prozent zugenommen. (pte)