Jerusalem - Der israelische Ministerpräsident Ariel Sharon hat ein kurzfristiges Gipfeltreffen mit dem palästinensischen Präsidenten Yasser Arafat und UNO-Generalsekretär Kofi Annan abgelehnt. Wie der israelische Rundfunk am Sonntag berichtete, überbrachte Annan dem israelischen Premier am Samstag den Vorschlag Arafats, noch am Sonntag in Ramallah im Westjordanland einen Dreiergipfel abzuhalten. Sharon habe den Vorschlag mit der Begründung zurückgewiesen, seine Zustimmung würde den Eindruck erwecken, Israel sei trotz der anhaltenden Gewalt zu Verhandlungen bereit. Nach einer Begegnung mit Arafat in Ramallah war Annan am Samstag mit Sharon zu Gesprächen über die brüchige Waffenruhe zusammengekommen. Nach israelischen Regierungsangaben bat Sharon den UNO-Generalsekretär, Druck auf Arafat auszuüben, damit sich die Palästinenser an die Waffenruhe hielten. Israelis und Palästinenser wollen nach Angaben des israelischen Rundfunks einen Zeitplan aufstellen, nach dem die Lage in den besetzen Gebieten wieder so hergestellt werden soll, wie sie vor dem Gewaltausbruch vor neun Monaten bestand. Beide Seiten hofften, dass der Zeitplan kommenden Mittwoch fertig gestellt sei. Dies sei am Freitagabend bei einem Treffen von Sicherheitsexperten vereinbart worden, an dem auch US-Geimdienstvertreter teilnahmen. Nach der von CIA-Direktor George Tenet vermittelten Vereinbarung soll Israel die Abriegelung der Palästinensergebiete beenden und seine Truppen auf die Stellungen vor Beginn der so genannten Al-Aksa-Intifada im September des Vorjahres zurückzuziehen. Die Palästinenser sollen Anschläge auf israelische Ziele verhindern, illegale Waffen einsammeln und Terroristen festnehmen. (APA)