Guatemala - Nach einer Meuterei in einem Hochsicherheitsgefängnis in Guatemala sind am Sonntag 74 Häftlinge geflüchtet. Zwei Wärter und ein Gefangener seien dabei getötet worden, teilte Innenminister Byron Barrientos mit. Polizeiangaben zufolge ertranken zwei weitere Häftlinge bei dem Versuch, einen Fluss zu überqueren. Bis zum Abend (Ortszeit) waren acht Ausbrecher wieder eingefangen. Zunächst war die Zahl der Ausbrecher mit 39 angegeben worden. Schauplatz der Massenflucht war die Haftanstalt Canada in der Provinz Escuintla, rund 50 Kilometer südlich von Guatemalas Hauptstadt, im Volksmund auch "El Infiernillo" (Die kleine Hölle) genannt. Deren Insassen gelten als besonders gefährlich. Den Berichten zufolge waren die aufständischen Häftlinge mit AK-47-Schnellfeuergewehren, Maschinenpistolen und Handgranaten bewaffnet. Innenminister Barrientos sagte, dass die Meuterer offenbar auf Hilfe des Anstaltspersonals bauen konnten. Einheiten der Kaibilen, einer gefürchteten militärischen Spezialeinheit aus der Zeit des Bürgerkrieges gegen die linke Guerilla Guatemalas, durchkämmten auf der Suche nach den Ausbrechern die Zuckerrohrfelder von Escuintla. Staatspräsident Alfonso Portillo koordinierte von einem Hubschrauber aus den Militäreinsatz. Einer der wieder gefassten Flüchtigen sagte, seine Komplizen wollten nach El Salvador oder Mexiko entkommen. (APA/dpa)