Mit psychologischen Tricks wurde schon so manche Million an der Börse gemacht. Fehlt das nötige Einfühlungsvermögen in den Markt, so ist das Geld genauso leicht wieder weg. Insofern hat der Autor, David Cohen, den Titel des Buches nicht schlecht gewählt. Doch Cohens Analyse ist leider ein wenig unscharf. Cohen, ein ausgebildeter Psychologe beschreibt dabei recht allgemein Hausse- und Baissephasen im psychologischen Umfeld, beschäftigt sich in diesem Zusammenhang aber weniger mit den jeweiligen Bären- und Bullenaktien selbst. Auch dem Untertitel "Wie Sie mit Börsenpsychologie Ihr Geld vermehren können" wird das Buch nur auf Umwegen gerecht. So beschreibt der Autor etwa warum es Investoren und sogar Professionellen Maklern schwer fällt Aktien zu verkaufen, bleibt aber leider eine konkrete Schlussfolgerung für den Kleinanleger schuldig. Was das Buch allerdings bietet, ist ein umfassender psychologischer Test, der dem Leser hilft die eigene Risikobereitschaft richtig einzuschätzen. Andererseits ist es Cohen gelungen eine Synthese aus psychologischer Analyse von Analystenentscheidungen einerseits, und eine psychologische Aufarbeitung vergangener Spekulationszyklen andererseits, zu schaffen. So wird, angefangen bei der holländischen Tulpenspekulation, über den Börsencrash 1929, bis zum Aufstieg und Fall der Internetbranche, ausführlich dargestellt wie psychologische Phänomene das Börsengeschehen beeinflussen. Dabei kommen vor allem Leser die an Psychologie und Psychoanalyse im Kontext Wirtschaft und Börse interessiert sind auf ihre Kosten. (thi)