Seoul - Das kommunistisch regierte Nordkorea hat Verhandlungen mit den USA über seine konventionellen Waffen abgelehnt und Gespräche über den verzögerten Bau von zwei modernen Leichtwasser-Atomkraftwerken gefordert. Pjöngjang interpretiere die Gesprächangebote als "einseitig, der Art nach mit Bedingungen und feindlich in ihren Absichten", sagte ein Sprecher des Außenministeriums nach einem Bericht der amtlichen chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua aus Pjöngjang. Dialog mit USA wieder aufgenommen Erstmals seit der Amtseinführung von US-Präsident George W. Bush im Januar hatten Washington und Pjöngjang in der vergangenen Woche in New York ihren Dialog nach Monaten der Eiszeit wieder aufgenommen. Bushs Forderung nach Gesprächen über die Rüstung Nordkoreas bezeichnete das Außenamt in Pjöngjang als "einen Versuch der USA, Nordkorea durch Verhandlungen zu entwaffnen", die konventionellen Streitkräfte könnten "niemals ein Thema der Diskussionen sein, bevor die US-Streitkräfte nicht aus Südkorea abgezogen sind." Nordkorea unterhält amtlichen Angaben zufolge eine 1,17 Millionen Mann starke Armee, von der 750.000 Soldaten an der Grenze zum Süden des geteilten ostasiatischen Landes stationiert seien. In den besser ausgerüsteten Streitkräften Südkoreas leisten Angaben der Regierung in Seoul zufolge 690.000 Soldaten ihren Dienst, die von 37.000 US-Soldaten unterstützt werden. Nach Einschätzung von US-Militärexperten hat sich die Gefahr eines möglichen Militärschlags Pjöngjangs trotz der Annäherung beider Landesteile seit dem historischen, zwischenkoreanischen Gipfeltreffen im vergangenen Jahr nicht verringert. Statt Entwicklung von Atomwaffen neue Atomkraftwerke Bush will eigenen Angaben zufolge vor allem erreichen, dass das beiderseitige Rahmenabkommen von 1994 wirkungsvoller umgesetzt wird. Das Abkommen soll unter anderem die Entwicklung von nordkoreanischen Atomwaffen verhindern. Im Gegenzug soll Pjöngjang zwei moderne Leichtwasser-Atomkraftwerke erhalten. (APA/dpa)