Stockholm - Nach den Krawallen beim EU-Gipfel in Göteborg sind 23 Klagen gegen Polizeibeamte bei der schwedischen Justiz eingegangen. Die meisten Klagen seien wegen Brutalität und Machtmissbrauchs eingereicht worden, sagte Staatsanwalt Carl Berström am Dienstag der Nachrichtenagentur TT. Zwei Demonstranten klagten, weil sie von Polizeihunden gebissen wurden. Einem Beamten wurde Diebstahl vorgeworfen und einem anderen die Misshandlung eines Hundes. Bei den schweren Krawallen am Freitag und Samstag waren drei Demonstranten angeschossen und schwer verletzt worden. Insgesamt wurden 86 Menschen mit Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Das Vorgehen der Polizei, die auf das Ausmaß der Ausschreitungen völlig unvorbereitet war, wurde besonders im Ausland kritisiert. Sachschäden in Millionenhöhe Die Krawalle beim EU-Gipfel in Göteborg haben nach Schätzungen der Göteborger Handelskammer Sachschäden in der Gesamthöhe von umgerechnet knapp 140 Millionen Schilling verursacht. Die genaue Erfassung der Schäden werde noch einige Tage in Anspruch nehmen, sagte Handelskammer-Chef Lars-Eric Ericsson der Nachrichtenagentur TT am Montag. Mit 100 Millionen Schwedischen Kronen (10 Millionen Euro, knapp 140 Mill. Schilling) wäre der Schaden nur um ein Drittel geringer als die Gesamtkosten für den EU-Gipfel von etwa 150 Millionen Kronen. Am Montag dauerten die Aufräumarbeiten in der Göteborger Innenstadt an. Hunderte Demonstranten hatten die schwedische Stadt am Wochenende in ein Schlachtfeld verwandelt. Nach den schweren Krawallen wurden nach Zeitungsberichten insgesamt 86 Menschen mit Verletzungen in Krankenhäusern behandelt. Drei Demonstranten wurden von der Polizei angeschossen. (APA)