Wien – Der steirische Leiterplattenhersteller AT&S wird heuer weniger dynamisch wachsen als noch vor kurzem prognostiziert. "Aus heutiger Sicht werden wir die bisher kommunizierten Wachstumserwartungen für das laufende Geschäftsjahr von rund 30 Prozent und eine Gewinnmarge von zehn Prozent nicht erreichen", sagte Unternehmenssprecher Reinhold Oblak dem STANDARD.

Kurssturz

An der Börse wurde diese indirekte Gewinnwarnung nicht begrüßt. Die Aktie der am Neuen Markt in Frankfurt notierten AT&S gab zeitweise fast 30 Prozent auf 10,12 EURO (139 S) nach, um sich dann wieder leicht auf 11,85 Euro zu erholen. Am Vortag hatte das Papier mit 14,06 EURO geschlossen. Das Unternehmen hat mit dem schleppenden Bestellverhalten wichtiger Mobiltelefonhersteller zu kämpfen, die ihrerseits unter der gedrückten Nachfrage nach Handys der alten Generation (GSM) leiden. Erst mit Einführung neuer Mobilfunktechnologien wie GPRS und UMTS sei mit neuer Dynamik zu rechnen. Getroffen hat AT&S die schlechtere Performance bei Siemens und die in der Vorwoche erfolgte Gewinnwarnung von Nokia, dem Handy-Weltmarktführer. Beide zusammen sind für 60 Prozent des AT&S-Umsatzes verantwortlich.

Exakte Gewinn- und Wachstumsprognosen will AT&S erst wieder geben, wenn sich eine klarere Tendenz im Markt abzeichnet. Dies könnte im zweiten Halbjahr 2001 der Fall sein. (stro, DER STANDARD, Printausgabe 20.6.2001)