Washington - Paläontologen entdeckten zwei neue Dinosaurierarten nahe der Grenze zwischen Neu Mexiko und Arizona, die sie selbst als "truly, truly bizarre" bezeichneten. Wie die New York Times berichtet, lebten Nothronychus (oberes Bild) und ein noch namenloser Dino aus der Familie der Coelosaurier vor rund 90 Millionen Jahren in Auwäldern.

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Beide dürften - zum Erstaunen der Wissenschafter - ein Federkleid getragen haben. Nothronychus, ein Pflanzenfresser mit einer Tonne Gewicht, war bis zu sechs Meter lang und, auf beiden Beinen aufgerichtet, vier Meter hoch und hatte vermutlich große, hängende Federn, ähnlich einem Emu. Er ist der erste nordamerikanische Fund aus der Gruppe der Therizinosaurier; bisher fand man sie nur in China und der Mongolei. Seine vegetarische Lebensweise erstaunt, da er relativ eng mit riesigen Fleischfressern wie Tyrannosaurus und Allosaurus verwandt war. Der gewählte Name "Nothronychus" bedeutet in etwa "faultierartige Kralle", weil sich die Paläontologen bei diesem Fund an die eiszeitlichen Riesenfaultiere erinnert fühlten, die vom Urmenschen ausgerottet wurden.

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Der andere Dinosaurier zählt zu den Fleischfressern und ähnelt dem viel größeren Tyrannosaurus, hatte aber längere Vorderläufe. Sein Gehirn war relativ groß entwickelt. Direkte Hinweise auf Federn wurden bei diesem Fossil zwar nicht gefunden - dafür jedoch bei asiatischen Verwandten aus der Coelosaurier-Familie. Beide Spezies stammen aus einer Periode in der mittleren Kreidezeit, in der globale Erwärmung die Polkappen abgeschmolzen hatte, der Meeresspiegel deutlich über dem heutigen Niveau lag und die bewohnbare Landfläche somit reduziert war. Aus dieser Periode sind nur wenige Dinosaurier-Fossilien erhalten, insbesondere in Nordamerika - was die aktuellen Funde noch wertvoller macht. (red)