Immer mehr Kindersoldaten für Kongo-Krieg rekrutiert
Laut amnesty international- Bericht - trotz einsetzenden Friedensprozesses
,
Nairobi - In zunehmendem Maße werden Kinder als Soldaten an den Fronten des Kongo-Konflikts eingesetzt. Dies berichtete die Menschenrechtsorganisation "amnesty international" am Dienstag in einem in der kenianischen Hauptstadt Nairobi veröffentlichten Report. In erster Linie würden Minderjährige von der kongolesischen sowie der ruandischen Regierungsarmee als auch von den von Ruanda unterstützten Rebellen rekrutiert, heißt es darin.
Ungeachtet des einsetzenden Friedensprozesses in dem fast drei Jahre währenden Bürgerkrieg in dem zentralafrikanischen Land würden weiterhin ganze Gruppen von Minderjährigen zum Dienst an der Waffe gezwungen. Erst in der vergangenen Woche hatte der kongolesische Präsident Joseph Kabila die Demobilisierung sämtlicher Kindersoldaten angeordnet und die Rekrutierung von Minderjährigen verboten. Nach Schätzungen der Vereinten Nationen kämpfen zwischen 8.000 bis 12.000 Kinder an den innerkongolesischen Fronten.
Der Bericht von "amnesty international" beschuldigt vor allem Ruanda der Menschenrechtsverletzungen. Seit das Nachbarland 1998 in den Osten Kongos gedrungen sei, um dort neben Uganda die Rebellen in ihrem Kampf gegen die Regierung in Kinshasa zu unterstützen, seien Hunderte von Zivilisten von ruandischen Militärs oder den Guerillakämpfern misshandelt oder getötet worden. "Oftmals wurden Frauen, Kinder und alte Menschen, die nicht fliehen konnten, Opfer ihrer Attacken", heißt es in dem Bericht.
In dem größten internationalen Konflikt des Kontinents, in dem die kongolesische Armee von Angola, Simbabwe und Namibia unterstützt wird, sind nach Informationen internationaler Menschenrechtler seit seinem Ausbruch rund zweieinhalb Millionen Menschen ums Leben gekommen. (APA/dpa)
Forum:
Ihre Meinung zählt.
Die Kommentare im Forum geben nicht notwendigerweise die Meinung der Redaktion wieder.
Die Redaktion behält sich vor, Kommentare, welche straf- oder zivilrechtliche Normen verletzen,
den guten Sitten widersprechen oder sonst dem Ansehen des Mediums zuwiderlaufen
(siehe ausführliche Forenregeln),
zu entfernen. Benutzer:innen können diesfalls keine Ansprüche stellen.
Weiters behält sich die STANDARD Verlagsgesellschaft m.b.H. vor, Schadenersatzansprüche
geltend zu machen und strafrechtlich relevante Tatbestände zur Anzeige zu bringen.