Brüssel - Zur besseren Bekämpfung grenzüberschreitender Betrügereien mit der Mehrwertsteuer hat die EU-Kommission eine stärkere Zusammenarbeit zwischen den Mitgliedsstaaten vorgeschlagen. Auf Basis dieser Vorschläge könnten die EU-Staaten besser die "umfangreiche Steuerhinterziehung" vorgehen, sagte der für Steuerfragen zuständige Eu-Kommissar Frits Bolkestein in Brüssel. Allein im ersten Halbjahr 1998 haben die Mitgliedsstaaten nach Angaben der EU-Kommission rund 250 einschlägige Betrugsfälle aufgedeckt. Bei einem durchschnittlichen Wert pro Fall von zwei Mill. Euro entsprach dies Einnahmeverlusten von 500 Mill. Euro (6,9 Mrd. S). Dabei handelt es sich um den so genannten Karussellbetrug, der häufig von kriminellen Organisationen begangen wird. Sie machen sich den Umstand zu Nutze, dass die Umsatzsteuer bei grenzüberschreitenden Lieferungen im Empfängerland und nicht im Absenderland entrichtet werden muss. Die beteiligten Firmen reichen die Lieferung buchmäßig von einem Land ins nächste weiter, und der letzte Empfänger taucht unter, ohne Steuern entrichtet zu haben. (APA/dpa)