New York - Die amerikanische Partnerorganisation der deutschen Stiftung zur Entschädigung ehemaliger Zwangsarbeiter hat am Dienstag die ersten Teilzahlungen an die Opfer des Nazi-Regimes überwiesen. Die Jewish Claims Conference zahlte an 10.000 ehemalige jüdische Zwangsarbeiter in 25 Ländern eine Rate von jeweils 10.000 Mark (5113 Euro/70356 S) aus dem Fonds der deutschen Stiftung. Die Stiftung "Erinnerung, Verantwortung, Zukunft" hatte am Freitag 100 Millionen Mark an die Jewish Claims Conference überwiesen. Die früheren Zwangsarbeiter sollen bis zu 15.000 Mark erhalten. Der Restbetrag soll überwiesen werden, wenn alle Anträge eingegangen sind und absehbar ist, ob die Forderungen abgedeckt sind. "Es kommt ein bisschen spät und es ist ein bisschen wenig", sagte der 73-jährige Aron Krell in New York, der während des Zweiten Weltkriegs in zwei Konzentrationslagern der Nationalsozialisten Zwangsarbeit leisten musste. "Aber immerhin haben sie eingesehen, dass sie für unser Leid verantwortlich sind und Gewinn daraus geschlagen haben und dass sie nun dafür zuständig sind, uns etwas zurückzuzahlen", fügte er hinzu. Greg Schneider von der Claims Conference sagte, endlich hätten die Zahlungen begonnen - "nach 60 Jahren voller Leid und Qual, nach Jahren intensiver Verhandlungen, zwei Jahren politischen Streits, einem Jahr juristischer Auseinandersetzungen und einem Monat verwaltungstechnischer Regelungen". (APA/Reuters)