Innsbruck - Als "unverzichtbar" hat am Mittwoch die Österreichische Offiziersgesellschaft (ÖOG) die Abfangjägernachbeschaffung bezeichnet. Dass die Finanzierung neuer Abfangjäger in Österreich kein Problem sein sollte, zeige der internationale Vergleich. Österreich verfüge über ein BNP von 212 Milliarden Dollar. Von den Staaten, die in Größe oder Bevölkerungsstärke mit Österreich vergleichbar sind, verfüge nur die Schweiz, Schweden und Belgien über ein höheres BNP als Österreich. Abfangjäger seien durch kein anderes System ersetzbare Geräte, die es Streitkräften ermöglichen, aktiv Maßnahmen gegen Bedrohungen aus der Luft zu setzen. Dies könne im nationalen oder internationalem Einsatz erfolgen. Das Problem liege nun darin, dass Österreich nicht über allzu viele Abfangjäger verfüge, die noch dazu dem Ende ihrer Nutzungszeit entgegensehen. Die 24 Saab-Draken, die seinerzeit zwar runderneuert, aber gebraucht angeschafft worden waren, und die ihre Aufgaben hervorragend erfüllt hätten, würden nur noch wenige Jahre fliegen können. Abgesehen davon, dass sie dem internationalen Standard in keinster Weise mehr entsprechen, werde es dann immer schwieriger werden, Ersatzteile zu bekommen. Da es erfahrungsgemäß mehrere Jahre dauere, bis ein neues Flugzeug in einem Staat einsatzbereit sei (Ausschreibungs- und Beschaffungsverfahren, Kaufverhandlungen, Ausbildung, etc.), sollte der Nachbeschaffungsprozess so schnell wie möglich begonnen werden. Österreich laufe sonst Gefahr, sich nach oben hin ungeschützt zu präsentieren. Die ÖOG verwies auch das Regierungsprogramm in Erinnerung: "Die Bundesregierung wird daher alles daran setzen um die Leistungsfähigkeit des Bundesheeres weiter anzuheben und den Stellenwert in der Gesellschaft zu stärken." und " Die Bundesminister für Landesverteidigung und Finanzen werden gemeinsam die Voraussetzungen entwickeln, dass der Ankauf (von Abfangjägern) rechtzeitig in dieser Legislaturperiode erfolgen kann, im Rahmen der Möglichkeiten des Gesamtbudgets, aber ohne zusätzliche Belastung für das Budget des Verteidigungsministeriums, argumentierten die Offiziere. (APA)