München - Seit dem Börsengang im März 2000 hat der deutsche Chipkonzern Infineon eine rasante Berg- und Talfahrt hinter sich. Nach einem fulminanten Börsenstart war der Siemens-Tochter innerhalb weniger Monate der Aufstieg in den DAX gelungen. Doch die Flaute auf dem Halbleitermarkt nahm Infineon den Wind aus den Segeln. Die Börse strafte das gebremste Wachstum mit Kursabschlägen ab. In einem Jahr sank der Kurs um knapp zwei Drittel auf nun unter 31 Euro. Hervorgegangen war Infineon im April 1999 aus der Halbleitersparte des Siemens-Konzerns. Nach Milliardenverlusten im Chipgeschäft, die großteils durch starken Preisverfall bei Speicherbausteinen entstanden, entschloss sich der Münchner Elektrogigant, die Sparte auszugliedern und an die Börsen in Frankfurt und New York zu bringen. Inzwischen hält Siemens noch 56 Prozent an Infineon und will sich mittelfristig von der Tochter komplett trennen. Infineon produziert Chips für den Mobilfunk, für Kommunikations- und Multimedia-Anwendungen, Automobil- und Industrieelektronik sowie Speicherbausteine und Schaltkreise etwa für Chipkarten. Im abgelaufenen Geschäftsjahr 1999/2000 (30. September) steigerte das Unternehmen den Umsatz um 72 Prozent auf 7,28 Mrd. Euro (100,2 Mrd. S). Der Jahresüberschuss legte von 61 Mill. Euro auf 1,13 Mrd. Euro zu. Ende März beschäftigte das Unternehmen rund 32.000 Mitarbeiter. (APA/dpa)