Innsbruck - Nach dem Scheitern der Gespräche zwischen Landeshauptmann Wendelin Weingartner (VP) und dem SP-Landtagsklub über die Bildung einer Holding zwischen landeseigener Hypobank und Südtiroler Sparkasse hat VP-Parteichef, LHstv. Ferdinand Eberle am Mittwoch einer Abstimmung im Landtag im so genannten "koalitionsfreien Raum" eine klare Absage erteilt. Weingartner hatte diese Variante als "Lösung" bezeichnet. Für den Juniorpartner der Koalition wäre dies allerdings ein Bruch des Koalitionspaktes. "Die Koalition zwischen der Tiroler Volkspartei und der SPÖ ist unbestritten", betonte Eberle. Unter ihm werde es "keinen Koalitionsbruch geben". Er sei klar für die Weiterführung der Koalition zwischen den beiden Regierungsparteien ÖVP und SPÖ. "Die Koalition ist unbestritten, denn die Zusammenarbeit funktioniert gut. "Es muss in einer politischen Diskussion zulässig sein, in Sachfragen verschiedene Meinungen zu vertreten. Unter meiner Obmannschaft wird es wegen unterschiedlicher Auffassungen in der Frage um die Zukunft der landeseigenen Hypo Bank keinen Koalitionsbruch geben", sagte Eberle. Er erteilte damit den Angeboten der beiden Oppositionsparteien eine klare Absage. Niemand in Tirol würde es verstehen, wenn wegen der Uneinigkeit in dieser Frage die Koalition aufgelöst und somit die Stabilität unseres Landes aufs Spiel gesetzt würde. "Zum Schaden der Bank" SP-Vorsitzender, LHstv. Herbert Prock forderte gegenüber der APA einen "Schluss der Debatte", "alles Andere" sei "zum Schaden der Bank". Weingartners Vorschlag des "koalitionsfreien Raumes" bezeichnete Prock als "eine Lösung, die es nicht gibt". Wenn Weingartner so vorgehen würde, sei dies "als Koalitionsbruch" zu werten. FP-Obmann, LAbg. Christian Eberharter erneuerte sein Angebot an die ÖVP, eine Minderheitenregierung zu bilden. Eine Regierungsbeteiligung strebe er nicht an, davon sei in den Gesprächen mit der ÖVP nie die Rede gewesen. SP-Landtagsvizepräsident, LAbg. Ernst Pechlaner (S) begrüßte die von Bürgermeister Herwig van Staa (V) vorgeschlagene Volksbefragung zur Zukunft der Tiroler Hypo-Bank. Die unterschiedlichen Standpunkte seien durch die wochenlange mediale Berichterstattung bekannt und letztlich gehöre die Hypo-Bank, ein bestgeführtes Unternehmen mit hervorragenden Bilanzen, den Tirolern. Diese Vorgangsweise sei jedenfalls besser, als über einen koalitionsfreien Raum zu spekulieren, meinte Pechlaner. (APA)