Wien - Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG (Asfinag) benötigt keinen weiteren Zuschuss aus dem Bundesbudget mehr. Auch die Verschiebung der Lkw-Maut um voraussichtlich rund ein Jahr (ursprünglich geplanter Termin Mitte 2002), werde die Eigenfinanzierungskraft der Asfinag nicht entscheidend schwächen, gaben die Vorstandsdirektor Engelbert Schragl und Bernhard Engleder am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt. Von der vollelektronischen Lkw-Maut erwartet die Asfinag Zusatzeinnahmen von jährlich 2,8 bis 3 Mrd. S statt 2,3 Mrd. S aus dem bisher favorisierten System, das mit Mauthütten und eigenen Mautabfertigungsspuren kostenintensiver war. Haupteinnahmequelle Sondermauten Die Asfinag holt sich derzeit ihre Haupteinnahmen aus den Sondermauten (Brenner, Arlberg, Pyhrn usw.), im Jahr 2000 machten diese 3,5 Mrd. S (plus 7,5 Prozent gegenüber 1999) aus, was einem Anteil von über 50 Prozent an den Gesamteinnahmen entspricht. Aus der Vignette nahm die Asfinag - vor allem bei Pkw und Klein-Lkw - im Vorjahr 2,8 Mrd. S ein (plus 6,8 Prozent). Heuer ist aufgrund des drastisch angehobenen Vignettenpreises mit Mehreinnahmen von 1,4 Mrd. S, also 4,2 Mrd. S Gesamterlösen aus dem Vignettenverkauf zu rechnen. Ihren Bilanzverlust des Jahres 2000 von 1,3 Mrd. S wird die Asfinag heuer auf rund 400 Mill. S reduzieren, bei einem Eigenmittelstand von 4,2 Mrd. S. Damit ist die Kapitalzufuhr von 8,5 Mrd. S, die die Asfinag Ende 1997 erhalten hat, rund zur Hälfte verbraucht, reicht laut Asfinag-Vorstandsdirektor Engelbert Schragl aber für die Erfüllung der Programme bis Ende 2003. Im Abgang 2000 sind Aufwendungen für das abgebrochene "alte" Mautsystem in Höhe von 323 Mill. S enthalten sowie Rückstellungen für fünf anhängige Beschwerdeverfahren beim Bundesvergabeamt (laut Bilanz 116 Mill. S) und für strittige Bauleistungen (91 Mill. S). Vorstandsposten ausgeschrieben Das Verkehrsministerium (BMVIT) kündigte unterdessen die Ausschreibung der zwei Vorstandspositionen für die Asfinag an. Die Verträge der amtierenden Asfinag-Vorstände Engelbert Schragl und Bernhard Engleder laufen noch bis Ende 2002. Schragl will aber eine Option seines Vertrages einlösen und mit Erreichung der Altersgrenze (65) seinen Vertrag vorzeitig beenden. Engleder wird sich, eigenen Angaben zufolge wieder bewerben. (APA)