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Asfinag mit Lkw-Maut ausfinanziert
Wettbewerb für vollelektronisches Mautsystem startet Anfang Juli - 1,3 Milliarden Verlust 2000
Wien - Die Autobahnen- und Schnellstraßen-Finanzierungs-AG
(Asfinag) benötigt keinen weiteren Zuschuss aus dem Bundesbudget
mehr. Auch die Verschiebung der Lkw-Maut um voraussichtlich rund ein
Jahr (ursprünglich geplanter Termin Mitte 2002), werde die
Eigenfinanzierungskraft der Asfinag nicht entscheidend schwächen,
gaben die Vorstandsdirektor Engelbert Schragl und Bernhard Engleder
am Mittwoch auf einer Pressekonferenz bekannt.
Von der vollelektronischen Lkw-Maut erwartet die Asfinag
Zusatzeinnahmen von jährlich 2,8 bis 3 Mrd. S statt 2,3 Mrd. S aus
dem bisher favorisierten System, das mit Mauthütten und eigenen
Mautabfertigungsspuren kostenintensiver war.
Haupteinnahmequelle Sondermauten
Die Asfinag holt sich derzeit ihre Haupteinnahmen aus den
Sondermauten (Brenner, Arlberg, Pyhrn usw.), im Jahr 2000 machten
diese 3,5 Mrd. S (plus 7,5 Prozent gegenüber 1999) aus, was einem
Anteil von über 50 Prozent an den Gesamteinnahmen entspricht. Aus der
Vignette nahm die Asfinag - vor allem bei Pkw und Klein-Lkw - im
Vorjahr 2,8 Mrd. S ein (plus 6,8 Prozent). Heuer ist aufgrund des
drastisch angehobenen Vignettenpreises mit Mehreinnahmen von 1,4 Mrd.
S, also 4,2 Mrd. S Gesamterlösen aus dem Vignettenverkauf zu
rechnen.
Ihren Bilanzverlust des Jahres 2000 von 1,3 Mrd. S wird die
Asfinag heuer auf rund 400 Mill. S reduzieren, bei einem
Eigenmittelstand von 4,2 Mrd. S. Damit ist die Kapitalzufuhr von 8,5
Mrd. S, die die Asfinag Ende 1997 erhalten hat, rund zur Hälfte
verbraucht, reicht laut Asfinag-Vorstandsdirektor Engelbert Schragl
aber für die Erfüllung der Programme bis Ende 2003. Im Abgang 2000
sind Aufwendungen für das abgebrochene "alte" Mautsystem in Höhe von
323 Mill. S enthalten sowie Rückstellungen für fünf anhängige
Beschwerdeverfahren beim Bundesvergabeamt (laut Bilanz 116 Mill. S)
und für strittige Bauleistungen (91 Mill. S).
Vorstandsposten ausgeschrieben
Das Verkehrsministerium (BMVIT) kündigte unterdessen die Ausschreibung der zwei Vorstandspositionen für die Asfinag an. Die Verträge der amtierenden Asfinag-Vorstände Engelbert Schragl und Bernhard Engleder laufen noch bis Ende 2002. Schragl will aber eine Option seines Vertrages einlösen und mit Erreichung der Altersgrenze (65) seinen Vertrag vorzeitig beenden. Engleder wird sich, eigenen Angaben zufolge wieder bewerben. (APA)