München - Der mit 200.000 Mark (1,41 Mill. S) dotierte Philip Morris Forschungspreis ist am Mittwoch in München an vier Forscherteams verliehen worden. Zu den diesjährigen "Preisträgern" zählte auch der millimetergroße Fadenwurm "C. elegans". Nach Einschätzung der beiden Münchener Forscher Ralf Baumeister und Karlheinz Tovar eignet sich der Fadenwurm optimal als Forschungsprojekt für die Pharmaindustrie, da er mehr als die Hälfte der menschlichen Krankheitsgene besitzt. Die Wissenschafter wollen in Zukunft mit Hilfe des Wurms beispielsweise nach Wirkstoffen gegen die Parkinson-Krankheit suchen. Ein weiteres ausgezeichnetes Projekt ist die Erforschung von Methanhydrat, einer potenziellen Energiequelle der Zukunft. Ein Team um den Kieler Geologie-Professor Erwin Suess entdeckte vor Jahren im Nordpazifik Methanhydrat. Der Brennwert der Hydrat-Blöcke übertrifft den aller bekannten Öl-, Gas- und Kohlereserven. Allerdings bergen die Vorkommen auch Gefahren, weil sie in einem labilen Gleichgewicht am Boden der Tiefsee existieren. Schon leichte Wassererwärmungen könnten nach Ansicht des Forscherteams größere Methan-Freisetzungen verursachen und damit eine Klimakatastrophe zur Folge haben. Einen prämierten Blick auf die Stadtgeschichte richtete Bernd Roeck von der Universität Zürich. Mit der neuen wissenschaftlichen Disziplin der "historischen Urbanologie" untersucht der Schweizer Forscher die Vergangenheit, um daraus den Blick für die Gegenwart und Zukunft zu schärfen. Ein weiterer Preis ging an das Forscherteam Karin und Raimund Schütze aus Bernried am Starnberger See, die mit einer Pinzette aus Laserlicht winzige Zellen festhalten und bewegen können, ohne sie zu berühren. Der Lasermikrostrahl kann nach Ansicht der Jury zu einem universellen Werkzeug der modernen Bioforschung werden. Mit dem seit 1983 vergebenen Preis sollen herausragende Forscherleistungen prämiert werden, die technisch-innovative und marktfähige Lösungen versprechen sowie die verantwortliche Nutzung moderner Technologien fördern. Philip Morris ist der weltgrößte Zigarettenanbieter. (APA/dpa)