Der Chef des US-Medienkonzerns AOL Time Warner, Gerald Levin, ist am Mittwochabend in Cannes als "Medienmann des Jahres" ausgezeichnet worden. "Damit erreicht vieles, was ich in den vergangenen 30 Jahren getan habe, seinen Höhepunkt", sagte der 61-jährige Unternehmer bei der Verleihung des Preises während des International Advertising Festivals. Seine Arbeit sei jedoch noch lange nicht beendet. "Es gibt noch vieles zu erreichen", sagte er unter Hinweis auf das Internet und dessen Möglichkeiten als Kommunikations- und Vertriebsweg. Stolzer jedoch als auf seine Erfolge, sei er auf seine Fehler, sagte Levin. "Mir kommt es darauf an, Dinge auszuprobieren. Sie müssen nicht zwingend erfolgreich sein, aber sie hinterlassen eine Spur im Gedächtnis", fügte er hinzu. Er habe beispielsweise viel aus einem ersten fehlgeschlagenem Versuch mit interaktivem Fernsehen gelernt. Es reize ihn nun ungemein, das Thema nochmals anzugehen. Levin begann 1972 beim Medienkonzern Time und steuerte 1990 dessen Fusion mit Warner Communications und sechs Jahre später mit Turner Broadcasting mit. Dadurch entstand eines der größten Medienunternehmen der Welt. Im vergangenen Jahr überraschte er die Medienwelt mit dem Zusammenschluss seines Hauses mit dem Internet-Riesen AOL. Den Preis "Medienmann des Jahres" erhielt vor Levin unter anderem der italienische Medienunternehmer und heutige Ministerpräsident Italiens, Silvio Berlusconi, dafür, dass er für das private Fernsehen in seinem Land Pionierarbeit geleistet habe. (APA/Reuters)