Wien - Die Entwicklungen in der Staatsholding ÖIAG und in wesentlichen Beteiligungsunternehmen sowie der Stand der Privatisierungen stehen im Mittelpunkt einer Aussprache im parlamentarischen Industrieausschuss, der am Donnerstag tagt. Unter anderem berichtet ÖIAG-Vorstandssprecher Johannes Ditz. Finanzminister Karl-Heinz Grasser (F), der an der Sitzung kurz teilnahm, sprach nur von einer "Fülle von Fragen zur Privatisierung", Details werde er in einer Pressekonferenz am Freitag nennen. Am Freitag finden wichtige Organsitzungen der ÖIAG (Aufsichtsrat, Hauptversammlung) statt. Zur Tagesordnung des Aufsichtsrats verlautete am Donnerstag lediglich, dass diese "derart sensibel" sei, dass sie noch stündlich geändert werden könnte. In der Ausschuss-Aussprache wird nach Angaben von Parlamentariern über den Status Quo berichtet, unter anderem über in letzter Zeit heftig debattierte Entwicklungen bei den großen Brocken Telekom Austria und AUA. In der öffentlichen Debatte sei erschwerend, dass die ÖIAG selbst bzw. deren Beteiligungsgesellschaften Spekulationen oder Polit-Kritik nicht immer unmittelbar kommentieren bzw. richtigstellen könnten, da die Organe an gesetzliche Vertraulichkeitsvereinbarungen und Datenschutz angewiesen sei und immer die Gefahr bestehe, dass potenzielle neue Manager oder Investoren abspringen würden. Ordnungsruf Ein Ende der öffentlichen Debatte hatte bereits vor Tagen auch Finanzminister Grasser verlangt. "Der Ordnungsruf ist ergangen", sagte er am Rande des heutigen Ausschusses zur APA. Darauf angesprochen, ob ihm in der Causa ÖIAG nicht einiges "entglitten sei", stellte Grasser fest: "Sicher nicht". Zur Totalprivatisierung der Austria Tabak war am Rande des heutigen Ausschusses zunächst zu erfahren, dass der Verkauf des Staatsanteils (41,1 Prozent) den Schuldenstand der ÖIAG unter 30 Mrd. S drücken werde. Am 25. Mai war der Schuldenstand mit 37,9 Mrd. S beziffert worden. (APA)