Athen - Griechenland ist bereit, im Rahmen eines NATO-Einsatzes 300 Mann nach Mazedonien zu entsenden, wie der Sprecher des Außenministeriums, Panos Beglitis, am Donnerstag in Athen mitteilte. Eine solche Einheit würde nicht vom griechischen KFOR-Kontingent im Kosovo abgezweigt, hob er hervor. Außenminister Georgios Papandreou führte unterdessen ein wichtiges Telefongespräch mit dem Hohen Repräsentanten für die gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik der EU, Javier Solana, der am Freitag neuerlich nach Skopje reisen soll. Nach der im Mai erfolgten Bildung einer Regierung der Nationalen Einheit in Skopje hatte Griechenland erklärt, die von den albanischen Parteien Mazedoniens geforderte Verfassungsrevision wäre eine geeignete Gelegenheit, auch den Namensstreit zwischen den beiden Staaten definitiv zu beenden. Athen hatte die von Skopje beanspruchte Staatsbezeichnung "Republik Mazedonien" vehement abgelehnt, weil daraus nach griechischem Verständnis "expansionistische Bestrebungen" abgeleitet werden könnten. In die Vereinten Nationen wurde die ehemalige jugoslawische Teilrepublik 1993 unter der provisorischen Bezeichnung FYROM ("Former Yugoslav Republic of Macedonia") aufgenommen. Nach griechischen Presseberichten sollen sich Athen und Skopje auf den Namen "Gornamakedonija" (Ober-Mazedonien) geeinigt haben. (APA)