30 Jahre später winselt er nicht mehr - er meidet. Und schreibt. 1971 (oder war es 1972 - so genau weiß das heute keiner mehr), gibt STANDARD -Einser- und Gerichtskastlwortzauberer Daniel Glattauer nämlich zu, war das anders: Man (noch nicht Mann genug, Nein zu sagen) aß, litt und winselte um einen raschen Tod. In Favoriten. Beim Würstelstand. Eingeladen auf eine "schoafe Pfefferoni". Die erste. Seine Liebe zur Schärfe hat Glattauer - pfefferonitechnisch - seither nicht wesentlich weiterentwickelt: Die präpubertäre Pfefferoniprägung lässt ihn bis heute zur milden, grünen Schote greifen - oder zum Schreibstift: Glattauers Pfefferoni- und Würstelstandinitiation lässt sich nachlesen. "Im Banne der Burenwurst" (Verlag Christian Brandstätter) nennt sich der Band, in dem er Seite an Seite mit H. C. Artmann , Wolf Haas und Willi Winkler am Tresen lehnt und über Eiterfinger, Damengebäck, 16er-Bleche und andere Spezifika feiner Wiener Gastwirtschaft erzählt. Mittwochabend wurde das Buch vor der Buchhandlung Laaber auf der Landstraße im eigens errichteten Würstelstand präsentiert. Glattauer aß Burenwurst. Pfefferoni ließ er aus. Auch die milden. Man weiß ja nie, wie mild "mild" wirklich ist. (rott, DER STANDARD, Print-Ausgabe 22. 6. 2001)