Nachdem das Pazifik-Inselreich Tuvalu nun auch der UNO angehört, ist die Schweiz neben dem Vatikan der letzte Staat der Erde, der noch nicht Mitglied ist. 15 Jahre nachdem das Schweizer Volk einen Beitritt klar abgelehnt hatte, nimmt die Alpenrepublik nun einen neuen Anlauf. Der Bundesrat hat den UNO-Beitritt zum Ziel erklärt, nun hat auch das Parlament seinen Segen erteilt. Im Ständerat, der Kleinen Kammer, gab es am Donnerstag nur einzelne Gegenstimmen. Auch die rechtskonservative Volkspartei SVP lehnt den Beitritt der Schweiz nicht mehr von vornherein ab. Sie macht zur Bedingung, dass die Schweiz sich ihre "immer währende Neutralität" von der UNO bescheinigen lassen kann. Der außenpolitische Sprecher des Ständerats, der Christdemokrat Bruno Frick, sagte, die Schweiz müsse nun endlich "den Schritt vom Vorzimmer der UNO in den Versammlungssaal, vom Konkubinat zur Ehe" machen. In den meisten UNO-Unterorganisationen wirke die Schweiz bereits mit, und Genf sei ein wichtiger UNO-Standort. (DER STANDARD, Print, 22.6.2001)