Genf - Die UNO-Fonds zur Entschädigung der Golfkriegsopfer hat Irak am Donnerstag in Genf erstmals fünf Millionen Dollar (5,85 Mill. Euro/80,5 Mill. S) zugesagt. Damit soll das Land die durch den Krieg verursachten Umweltschäden evaluieren können. Die Kommission verfügte zudem die Zahlung von weiteren 842 Millionen Dollar Entschädigung für Golfkriegsopfer. Mit der Summe werden unter anderem Firmen für Verluste wegen der irakischen Kuwait-Invasion von 1990 entschädigt. Von dem Betrag gingen 243 Millionen Dollar an Saudiarabien, Kuwait, Iran, Jordanien und Syrien für die Entschädigung von Umweltschäden. Das Geld stammt aus irakischen Ölverkäufen, die im Rahmen des Programms "Öl für Nahrungsmittel" erlaubt sind. Ein Viertel des Erlöses wird für Kompensationszahlungen verwendet. Die Kompensations-Kommission hat seit 1991 insgesamt 35,4 Milliarden Dollar ausgezahlt. Die Gesamtforderungen an das UNO- Gremium belaufen sich auf rund 320 Milliarden Dollar.´ Entschädigungen?<>

Die Schweizerische Menschenrechtsliga und weitere Organisatioenn verlangten in einem Communique das Ende der Entschädigungzahlungen, die das Leid der irakischen Bevölkerung verschlimmerten. Die nichtstaatlichen Organisationen (NGOs) protestierten gegen die Teilnahme der Schweiz an dieser Maßnahme. Schweizer Unternehmen fordern von Irak Entschädigungen in der Höhe von 213,4 Millionen Franken. Davon haben sie vom Bund bereits 128 Millionen als Exportrisikogarantie erhalten.

Die NGOs kritisierten die Tatsache, dass der Bund sich wie die übrigen Regierungen weigert zu prüfen, ob die Forderungen tatsächlichen Schäden entsprechen und ob die Beträge gerechtfertigt sind. Sie kritisieren zudem, dass Irak seinen Standpunkt nicht darlegen kann. (APA/sda)