Pennsylvania - Forscher der Lehigh University haben eine katalytische Methode entwickelt, die für Papierfabriken beträchtliche Kosteneinsparungen bedeuten könnte. Mit Hilfe des katalytischen Prozesses ist es möglich, umweltverschmutzende Nebenprodukte in der Papierproduktion wie Methanol in Formaldehyd umzuwandeln. Die Methode wurde zwei Jahre lang von dem an der New Yorker Börse notierten Unternehmen Georgia Pacific Corp. getestet. Das Patent hält der Entwickler und Verfahrenstechniker Isreal Wachs von der Lehigh Uni. Im Pilotprojekt ist es gelungen, den Methanol-haltigen Abwasserfluss, der mit Schwefelbestandteilen und Terpenen verunreinigt war, in Formaldehyd umzuwandeln. Der Prozess minimiert zudem die CO2- und SO2-Emissionen, erklärt Wachs. Methanol und Schwefelbestandteile, in der Fachsprache Mercaptane, entstehen bei der unter extremer Hitze und Druck stattfindenden Trennung der Holzbestandteile Zellulose und Lignin. Die übelriechenden Nebenprodukte wurden bei konventionellen Papierherstellungsverfahren verbrannt. Dieser Prozess ist nicht nur kosten- sondern auch energieintensiv, da zusätzlich Brennstoff nötig ist, der wiederum die Treibhausgase CO2 und SO2 emittiert, erklärte der Verfahrenstechniker. Herkömmliche methanol-oxidierende Katalysatoren aus metallischem Silber eigneten sich für die Papierindustrie nicht, da sie durch Schwefelbestandteile deaktiviert werden, so der Forscher. Das beim katalytischen Prozess anfallende Formaldeyhd kann von der Papierindustrie nicht nur für die Produktion von Harz in Spanplatten und für die Herstellung von Bremsbelägen in der Autoindustrie verwendet werden. Schätzungen zu Folge könnten Papierindustrien, die täglich rund 2.000 Tonnen Zellstoff produzieren, mit der neuen Methode zwischen 500.000 und einer Mio. Dollar pro Jahr einsparen. In den USA gibt es rund 150 Fabriken mit einer derartigen Produktion und 300 weitere weltweit. Zusätzliche Einsatzgebiete sieht Wachs in der Erdöl- und Erdgas- sowie der chemischen Industrie. (pte)