Los Angeles - Roger Clinton, der Halbbruder des ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton, hat Vorwürfe zurückgewiesen, er habe gegen Bezahlungen Begnadigungen für Straftäter vermittelt. Clinton sagte am Donnerstagabend in der Fernsehsendung "Larry King live" des Senders CNN, die Medien behandelten ihn nicht fair. Die amerikanischen Behörden ermitteln zurzeit, ob Bill Clinton im Austausch gegen Spenden für seine geplante Bibliothek Begnadigungen gewährte. Ein wegen Betruges verurteilter Mann hatte in der vergangenen Woche erklärt, er habe 200.000 Dollar (233.863 Euro/3,22 Mill. S) an Roger Clinton gezahlt. Dieser habe versichert, er könne ihm eine Begnadigung verschaffen. "Es gab keinen Geldaustausch mit mir und ich habe nie ein Wort über eine Begnadigung gehört", sagte Clinton. Er erklärte, er habe seinen Bruder gebeten, vier oder fünf Freunde zu begnadigen, die im Gefängnis gesessen hätten. Der Präsident habe dies jedoch abgelehnt; beide hätten danach mehrere Wochen nicht miteinander gesprochen. Der Präsident hatte einen Tag vor dem Ende seiner Amtszeit am 20. Jänner 141 Gefangene begnadigt. Zu den Nutznießern gehörte auch sein Halbbruder, der wegen Drogenbesitzes eine Haftstrafe verbüßte. (APA/AP)