Skopje - Die albanischen Rebellen der "Nationalen Befreiungsarmee" (UCK) haben der mazedonischen Regierung vorgeworfen, mit den neuerlichen Angriffen einen Bürgerkrieg zu provozieren. Die Regierung habe die Waffenruhe nicht respektiert und zeige damit, dass sie den Bürgerkrieg wolle, sagte der führende UCK-Vertreter "Kommandant Sokoli" am Freitag. Nach dem Angriff auf Aracinovo, das die Rebellen seit Anfang Juni kontrollieren, müsse mit Gegenschlägen der UCK gerechnet werden. Die UCK hatte wiederholt mit Angriffen auf die Hauptstadt Skopje gedroht. Aus der Umgebung der Stadt Kumanovo im Norden Mazedoniens meldete das Fernsehen heftige Gefechte. Sie hätten wenige Stunden nach dem Angriff der Armee auf Aracinovo vor den Toren Skopjes begonnen, hieß es. Betroffen seien die Orte Slubcane und Orizare rund 15 Kilometer nordöstlich von Aracinovo, die ebenfalls seit Wochen in der Hand der Rebellen sind. Mit dem Angriff auf Aracinovo hatte die mazedonische Armee eine brüchige Waffenruhe beendet, die seit dem 11. Juni die Suche nach einer politischen Lösung möglich machen sollte. In Skopje waren die Verhandlungen der slawischen und albanischen Parteien über einen Friedensplan in der Nacht auf Donnerstag gescheitert. Staatspräsident Boris Trajkovski hat den albanischen Parteien vorgeworfen, mit der UCK gemeinsame Sache zu machen und eine internationale Intervention herbeiführen zu wollen. Trajkovskis Befriedungsplan sieht die Entwaffnung der UCK und eine Amnestie vor, schließt aber eine Föderalisierung des Balkanlandes oder ein regionales Autonomiestatut für die Albanergebiete aus. (APA)