amnesty kritisiert weltweite Verfolgung und Folter von Lesben, Schwulen und Transgender Personen
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London - Die Menschenrechtsorganisation amnesty international hat die Verfolgung von homosexuellen Frauen und Männern sowie von Transsexuellen beklagt. In einem am Freitag in London veröffentlichten Bericht heißt es, in der ganzen Welt würden Menschen wegen ihrer sexuellen Identität bedroht. Die Organisation veröffentlichte im Rahmen einer Kampagne gegen Folter einen Bericht über Verfolgung aus sexuellen Gründen, in dem Beispiele aus 30 Staaten enthalten sind.
"Das ganze Ausmaß des Problems ist zweifellos größer", heißt es. In mehr als 70 Staaten seien gleichgeschlechtliche Beziehungen verboten, in manchen Staaten wie Afghanistan, Iran und Saudiarabien sogar mit Todesstrafe bedroht. Tausende Menschen würden misshandelt, "weil ihre tatsächliche oder vermutete Sexualität als Bedrohung der gesellschaftlichen Ordnung betrachtet wird".
"Verschwörung des Schweigens"
Die Folter und Misshandlung von Homosexuellen und Transsexuellen sei von einer "Verschwörung des Schweigens" umgeben. Die Betroffenen schwiegen oft, weil sie Angst vor Rache oder vor Öffentlichkeit hätten. In Polizeistationen und Gefängnisse seien Homosexuelle nicht nur körperlich besonders gefährdet, sie würden oft auch psychischer Gewalt ausgesetzt. Von den Behörden müsse die Botschaft ausgehen, dass Folter und Misshandlung von Menschen wegen ihrer sexuellen Orientierung nicht hinnehmbar seien, verlangte amnesty.
In Afghanistan wurden sein 1998 mindestens sechs Männer wegen einer angeblichen homosexuellen Beziehung öffentlich hingerichtet. Besonders diskriminiert werden Homosexuelle laut der Studie im südlichen Afrika, in Osteuropa und in der Karibik. In Jamaica etwa drohen verurteilten Homosexuellen bis zu zehn Jahren Gefängnis und Zwangsarbeit. Aus den USA wird ein Fall geschildert, bei dem ein 39-Jähriger in Chicago von acht Polizisten brutal zusammengeschlagen wurde, weil er einen anderen Mann umarmt hatte. (APA/dpa/AP)
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