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Paris - Der 44. Luft- und Raumfahrtsalon Le Bourget bei Paris hat Aufträge in einer Größenordnung von rund hundert Mrd.DM (51,1 Mrd. Euro/704 Mrd. S) gebracht. Konkret sprach Messedirektor Edmond Marchegay am Sonntag von Festbestellungen über 46,75 Mrd. Euro . Darüber hinaus seien Bestellungen im Wert von 17,25 Mrd. Euro angekündigt worden, fügte Marchegay hinzu. Die Zahl der Besucher der zehntägigen Luft-und Raumfahrtmesse stieg gegenüber 1999 um mehr als zehn Prozent auf über 330.000. Die französische Regierung schuf unterdessen die ersten Voraussetzungen für die Gründung eines europäischen Flugzeugmotorenbauers nach dem Modell des Flugzeugbauers Airbus: Premierminister Lionel Jospin kündigte am Samstag in Le Bourget eine Teilprivatisierung des staatlichen Motorenbauers Snecma an. Starke Position der Militärmaschinen Auf dem 44. Salon von Bourget wurden 221 Flugzeuge vorgeführt. Für den 45. Salon in zwei Jahren soll die Ausstellungsfläche um 60.000 Quadratmeter vergrößert werden. Traditionell hat der Handel mit Militärmaschinen in Le Bourget eine starke Stellung. Diesmal wurden neben den US-Kampfflugzeugen F14, F15 und F18 der Eurofighter und die russische Suchoi SU-30Mki sowie die US-Drohne Global Hawk gezeigt. Die Zeppelin Luftschifftechnik GmbH präsentierte den Prototyp ihres Luftschiffs Zeppelin NT 07, das für zwei Piloten und zwölf Passagieren ausgelegt ist. In Le Bourget wurde in der vergangenen Woche das Milliardenprojekt des Airbus-Militärtransporters A400M auf den Weg gebracht. Deutschland, Frankreich und sechs weitere Länder unterzeichneten eine Regierungserklärung, in der die Kaufabsicht für 196 Transportmaschinen dieses Typs bekräftigt wird. Die größten Abnehmer sind Deutschland mit geplanten 73 und Frankreich mit 50 Maschinen. Der Stückpreis des Transporters wird auf 85 Mill. Euro geschätzt. Airbus erhielt auf der Pariser Messe mehrere Milliarden-Aufträge. Der US-Konkurrent Boeing rechnet bis 2020 mit einem Anwachsen der Flotte für den zivilen Flugverkehr von 18.400 auf knapp 33.000 Maschinen. Die Pariser Regierung will nach den Worten von Premierminister Jospin bis zum Herbst ein Viertel des Snecma-Kapitals veräußern. Das dürfte für den Staatshaushalt Einnahmen von rund zehn Mrd. Franc bedeuten. Die Teilprivatisierung soll die Voraussetzungen dafür schaffen, dass die Snecma sich mit anderen europäischen Motorenbauern zusammenschließen könnte, etwa mit der deutschen MTU, der italienischen FiatAvio oder der schwedischen Volvo Aero. Im Geschäftsjahr 2000 verzeichnete die Snecma bei einem Umsatz von 37 Mrd. Franc einen Gewinn von rund zwei Mrd. Franc. (APA/AP)