Dresden - Bernard Haitink wird im Herbst 2002 für eine Übergangszeit neuer Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden. Der 72-jährige Niederländer, Ehrendirigent des Königlichen Concertgebouw- Orchestra Amsterdam und Gastdirigent des Boston Symphony Orchestra, übernimmt die Nachfolge des im April plötzlich an einem Herzinfarkt verstorbenen Italieners Giuseppe Sinopoli, des Orchesterleiters seit 1992. Bis zum Amtsantritt Haitinks arbeitet das Orchester ohne Chefdirigenten. Nach Angaben des künftigen Intendanten der Sächsischen Staatsoper, Gerd Uecker, wird Haitink den Klangkörper bis zur Berufung eines längerfristigen Chefdirigenten oder Generalmusikdirektors leiten. "Die Vereinbarung mit Haitink bringt Stabilität in das künstlerisch musikalische Gefüge", wertete Uecker Haitinks Zusage. Uecker wird zum 1. August 2003 für sechs Jahre Intendant an der Dresdner Semperoper. Der 54-jährige Uecker, der seinen Vertrag am Freitag unterzeichnete, löst Christoph Albrecht ab, der Ende Juli 2003 als Präsident der Bayerischen Theaterakademie nach München wechselt. Für Uecker ist es der erste Intendantenposten. Nach dem Studium wurde der Musikpädagoge, Pianist und Dirigent zunächst Repetitor an der Kölner Oper. Anschließend leitete er das kleine Opernhaus in Passau und ging 1979 zunächst als Betriebsdirektor unter Wolfgang Sawallisch an die Bayerische Staatsoper. Seit 1993 ist er Operndirektor des Hauses in München, wo er auch als Honorarprofessor an der Bayerischen Theaterakademie sowie der Hochschule für Musik und Theater arbeitet. (APA/dpa)