New York - Der Chef des Software-Riesen Sun Microsystems, Scott McNealy, äußerte in einem kürzlich in der Zeitung USA Today erschienenen Artikel die Ansicht, dass das Wachstum des Internet radikale Veränderungen im Bildungssystem erzwingen werde, die für Studierende wie Professoren Konsequenzen hätten. So könnten sich Universitäten mit Blick auf die Bedeutung von Büchern im Bildungswesen dazu entschließen, ein Online-Angebot aufzubauen, das mit dem von Amazon, dem größten Online-Händler, vergleichbar sei.Neben den Vorteilen gebe aber durchaus auch Risiken. Universitätsprofessoren könnten den traditionellen Hochschulen den Rücken kehren und an Internet-Universitäten oder im Rahmen eigener Online-Vorlesungen lehren. Nach Ansicht von McNealy zwingen diese Möglichkeiten zusammen mit der sich ändernden demographischen Zusammensetzung der Studierenden die Universitäten dazu, ihren Betrieb entsprechend anzupassen. Viele Studierende sind inzwischen älter und haben neben dem Studium einen Beruf und Familie. McNealy wies darauf hin, dass diese Gruppe schon bald 60 Prozent aller Studierenden in den USA ausmachen werde; die Universitäten müssten auf diese Studierenden zugehen und entsprechende Services und mehr Flexibilität zeigen. Inzwischen erlaubt es die technologische Entwicklung Studierenden, im Rahmen von Fernkursen online auf Text-, Grafik- und Videoinformationen sowie auf umfangreiche Datenbanken zuzugreifen. Individueller betreut McNealy wies auch darauf hin, dass die neuen Technologien nicht nur derartige Lernumgebungen ermöglichen, sondern auch dafür sorgen, dass Studienplätze billiger und Lehrende effektiver eingesetzt werden könnten. So könnten die Studierenden zum Beispiel über Email individueller betreut werden. Ob daraus allerdings eine Entlastung der Lehrkräfte ableitbar ist, bleibt zu bezweifeln.(pte)