Wien - Das Innenministerium hat am Wochenende auch mit dem Bundesland Niederösterreich Einigung über die Schließung bzw. Zusammenlegung von Gendarmerieposten erzielt. Laut Gerhard Karner, Pressesprecher von Ressortchef Ernst Strasser (V), werden 37 der bisher 230 Dienststellen aufgelassen. In den vergangenen Wochen war im Land gerüchteweise sogar von 59 die Rede gewesen. Der Großteil der Postenschließungen bzw. -zusammenlegungen in Niederösterreich soll "kurzfristig" erfolgen, d.h. noch in diesem Jahr. Betroffen sind alle Bezirke mit Ausnahme von Gmünd und Lilienfeld. Pröll: "Nur" 37 statt 59 Innenminister Ernst Strasser (V) und Landeshauptmann Erwin Pröll (V) versprechen jenen Gemeinden, die ihre Gendarmerieposten verlieren, "maßgeschneiderte Sicherheitskonzepte". Die Verhandlungen darüber mit den jeweiligen Bürgermeistern würden umgehend beginnen. Pröll erinnerte auch daran, dass das Gendarmeriezentralkommando 89 Dienststellen in Niederösterreich zur Schließung vorgeschlagen habe. Seitens des LGK seien es immerhin 59 gewesen. Tatsächlich würden nun "nur 37 Posten mit anderen zusammengelegt". "Wir müssen in der Verwaltung sparen, damit wir in die Sicherheit vor Ort investieren können", betonte Strasser. Die Beamten müssten von der "Zettelwirtschaft" entlastet werden. Nur so könnten mehr von ihnen im Außendienst tätig sein. Johanna Mikl-Leitner, Landesgeschäftsführerin der Volkspartei NÖ, verwies darauf, dass auf Niederösterreichs Straßen bereits jetzt mehr Beamte als je zuvor Dienst versehen würden. 1998 seien es noch 3.800 gewesen, im laufenden Jahr 4.200. An die SP-NÖ richtete Mikl-Leitner den Vorwurf, in den vergangenen Monaten durch "Horrorszenarien" die Bevölkerung "verunsichert und verängstigt" zu haben. Sie erinnerte in diesem Zusammenhang daran, "dass zu Zeiten sozialistischer Innenminister 200 Gendarmerieposten zugesperrt wurden". Grüne: Leistung darf sich nicht verringern Die NÖ Grünen seien nicht grundsätzlich gegen die Zusammenlegung von Gendarmerieposten, reagierte die Fraktionsobfrau im Landtag, Brigid Weinzinger. Man müsse nicht künstlich jede einzelne Dienststelle "am Leben erhalten". Es dürfe sich aber die Leistung nicht verringern. "Sorge" bereitet den Grünen laut Weinzinger, dass es nicht nur um die Zusammenlegung von Gendarmerieposten im Land gehe. Postamtschließungen seien zwar "vorerst ad acta" gelegt, es gebe aber sehr wohl diesbezügliche Pläne. Einen derartigen Schritt würde die Bevölkerung "in den Alltagsbedürfnissen spüren". Postamtschließungen würden jedenfalls auch zu einer "Ausdünnung von Ortszentren" führen. (APA)