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Foto: APA/dpa
Innsbruck - Vor knapp dreißig Jahren wurde in Utrecht der erste "Wetenschapswinkel" gegründet. Außerhalb der Niederlande fand die Idee des nicht kommerziellen Wissenstransfers in Deutschland unter dem Begriff Wissenschaftsladen die stärkste Resonanz. Inzwischen ist eine über Europa hinausreichende vielfältige Szene mit sehr verschiedenen Organisationsstrukturen und Arbeitsweisen entstanden, in den USA etwa unter dem Namen "Community Based Research Centers". Viele Wissenschaftsläden sind an Universitäten bzw. Universitätsinstitute angegliedert, andere - wie die vier österreichischen in Wien, Graz, Salzburg und Innsbruck sind außeruniversitäre Einrichtungen und als Vereine organisiert. Das seit einem Jahr (und bis August 2001) laufende EU-Projekt SCIPAS ("Study and Conference on Improving Public Access to Science by means of science shops") untersucht, inwieweit Wissenschaftsläden dazu beitragen, Wissenschaft und Forschung für eine größere Öffentlichkeit verständlich und nutzbar zu machen und andererseits den Einfluss der Wissenschaftsläden auf die Forschungsaktivitäten der Unis festzustellen. Aus Österreich sind am Projekt die Wissenschaftsläden aus Wien und Innsbruck beteiligt, Letzterer nennt sich seit zwei Jahren Institut FBI (Institut für gesellschaftswissenschaftliche Forschung, Bildung, Information). Andrea Gnaiger vom FBI nennt als eines der Ziele von SCIPAS den Aufbau eines internationalen Informationsnetzwerkes, das den Zugang zu Wissenschaft, Technologie und Forschung erleichtern soll. Partizipation FBI-Frau Gnaiger verweist auch darauf, dass sich die Arbeitsweise vieler Wissenschaftsläden verändert hat. Statt der Beantwortung von Anfragen aus der Bevölkerung ist vielfach ein selbstständiges Aufgreifen von gesellschaftlich relevanten Themen getreten. Geblieben ist meist ein partizipativer Ansatz - so ist etwa Technologiefolgenabschätzung ein häufiges Thema. SCIPAS verfolge das Ziel, neue Möglichkeiten für Wissenschaft und Forschung zu eröffnen, die sich an den "Bedürfnissen, Erwartungen und Interessen einer breiten Öffentlichkeit orientieren" und deren Ausrichtung rein wirtschaftlichen Interessen entgegenwirkt, so Gnaiger. (DER STANDARD, Print-Ausgabe, 26.06.2001)