Laibach - Der deutsche Bundeskanzler Gerhard Schröder hat sich bei seinem Besuch in Slowenien zuversichtlich geäußert, dass das Land 2004 als einer der ersten EU-Beitrittskandidaten Mitglied der Union werden wird. "Slowenien wird zu diesen ersten neuen Mitgliedern gehören, wenn ihre großartigen Anstrengungen anhalten. Hieran habe ich keinen Zweifel", sagte Schröder Montag Abend laut Redetext in einer Rede auf dem Festakt zum zehnten Jahrestag der Unabhängigkeit Sloweniens in Ljubljana. "Sie können stolz auf das sein, was Sie in diesen zehn Jahren geschafft haben", fügte der Kanzler laut Redetext hinzu und ergänzte: "Wir freuen uns auf Sie". In Slowenien seien seit der Unabhängigkeit vom damaligen Jugoslawien 1991 eine "in der Welt geachtete stabile Demokratie und eine prosperierende Volkswirtschaft aufgebaut" worden. Dieser Transformationsprozess sei beispielhaft auch für andere Staaten Südosteuropas, sagte der Kanzler. Schröder sagte Slowenien deutsche Unterstützung auf dem Weg in die euro-atlantischen Strukturen zu, so wie diese auch bisher gewährt worden sei. "Auf diese Solidarität können Sie sich auch in Zukunft verlasssen." Schröder gedachte in seiner Ansprache auch der Leiden, die den Slowenen in der NS-Zeit von Deutschen zugefügt worden waren. Er erinnerte ferner an die Opfer der Balkan-Kriege in den vergangenen zehn Jahren. "Und gerade deshalb müssen wir heute alle Anstrengungen unternehmen, damit die Gewalt in Mazedonien ein Ende findet", fügte Schröder mit Blick auf die aktuelle Lage hinzu. "Wenn wir Stabilität und Frieden langfristig sichern wollen, dann kann und darf Europa nicht vor den Toren des Balkan enden", hob der Kanzler hervor. Der deutsche Kanzler hielt sich anlässlich der Unabhängigkeitsfeiern zu einem eintägigen Besuch in Slowenien auf. (APA)