New York - Weltweit sind bisher schätzungsweise 22 Millionen Menschen an Aids gestorben, rund 36 Millionen sind mit dem HI-Virus infiziert. US-Außenminister Colin Powell sagte, die Seuche sei schlimmer als jeder Krieg. Er kündigte an, die USA würden ihr Engagement gegen die Krankheit intensivieren. Der Schlüssel zur Bekämpfung von Aids sei "Prävention, Prävention und noch mehr Prävention". Powell kündigte an, die vergangenen Monat von Präsident George W. Bush angekündigte Spende über 200 Millionen Dollar (232 Mill. Euro/3,20 Mrd. S) weiter aufzustocken. Bundesgesundheitsministerin Ulla Schmidt mahnte eine neue globale Partnerschaft an. Die am schlimmsten betroffenen Staaten benötigten Unterstützung, forderte die SPD-Politikerin in ihrer Rede. Sie müssten jedoch auch eigene Anstrengungen zur Eindämmung der Seuche unternehmen, betonte Schmidt laut vorab veröffentlichten Redeauszügen. Düsteres Bild Der nigerianische Präsident Olusegun Obasanjo zeichnete ein düsteres Bild für die Zukunft von Afrika. Angesichts der zunehmenden Zahl der Infizierten drohe auf dem Kontinent die Auslöschung der gesamten Bevölkerung, sagte er. Angesichts der katastrophalen wirtschaftlichen Lage der meisten afrikanischen Staaten rief Obasanjo zu einem Schuldenerlass auf. Wissenschafter warnten unterdessen vor einer AIDS-Epidemie in Osteuropa. Die HIV-Ansteckungen in Osteuropa mit 700.000 geschätzten Fällen hätten explosionsartig zugenommen, erklärte Ulrich Marcus vom Berliner Robert-Koch-Institut auf dem Internationalen Kongress für sexuell übertragbare Krankheiten. Deutsche Experten kritisierten zunehmenden Leichtsinn im Umgang mit Aids. Der Vorsitzende der Deutschen Aids-Gesellschaft, Norbert Brockmeyer, beklagte, dass in Deutschland nur noch ein Drittel der Bevölkerung die Seuche als wirklich gefährlich einstufe. (APA/AP)