New York - Die chinesische Regierung will mit einem Fünfjahresplan die Zahl der Aids-Infektionen senken. Der chinesische Gesundheitsminister Zhang Wenkang sagte nach seiner Rede vor der UNO-Vollversammlung am Montag, in seinem Land seien 600.000 Menschen mit dem HI-Virus infiziert. Die Zahl der Infizierten steige jährlich um 30 Prozent. Der Regierungsplan soll diese Rate auf zehn Prozent senken. Zhang erklärte, vor allem sollten die 15-Jährigen in der Schule besser über die Immunschwächekrankheit aufgeklärt werden. Sie sollten den Gebrauch von Kondomen lernen; die Behörden wollen Kondomautomaten an öffentlichen Plätzen aufstellen. Außerdem will Zhang die jungen Leute auffordern, einen gesunden Lebensstil mit weniger Sexualpartnern zu entwickeln. Auch eine verbesserte Gesundheitsfürsorge für die Aids-Infizierten ist Teil des Regierungsplans. Vor fünf Jahren waren nach chinesischen Angaben 40 Prozent der Aidsfälle auf illegale Bluttransfusionen zurückzuführen. Nachdem die Regierung härter gegen diese Praxis vorging, sind es heute nur noch vier bis sechs Prozent. Der Großteil der Infektionen, rund 70 Prozent, ist heute auf den Gebrauch von verschmutzten Nadeln bei Drogenabhängigen zurückzuführen. Weitere zehn Prozent der Erkrankten infizierten sich über sexuelle Kontakte. Zhang forderte die pharmazeutischen Unternehmen auf, die Preise für die wirksame Kombinationstherapie zu senken, weil die meisten Menschen das Geld für die Medikamente nicht aufbringen könnten. (APA)