Wien - "Keine Schule mehr" heißt es am Ende dieser Woche in Wien, Niederösterreich und dem Burgenland. Rund 460.000 Mädchen und Buben bekommen am Freitag, dem 29. Juni, ihre Zeugnisse. In den übrigen Bundesländern endet das Schuljahr 2000/2001 für rund 730.000 Kinder und Jugendliche erst eine Woche später. Keine ungetrübte Ferienfreude wird es für schätzungsweise mehr als 50.000 Schüler geben, die das Lernziel nicht erreicht haben und mit einem "Nachzipf" rechnen müssen. Schulpsychologische Beratungsstellen Rund um die Zeugnisverteilung bieten die schulpsychologischen Beratungsstellen und das Schulservice Informationen und erste Hilfestellungen an. In den Landesschulräten sowie im Bildungsministerium stehen eigene Servicestellen zur Verfügung, die bei rechtlichen Problemen wie Aufsteigen mit einem Fünfer, Berufungsmöglichkeiten gegen Noten und Schulwechsel kontaktiert werden können. Schulpsychologen setzen sich mit schlechten Noten sowie Angst vor Nachprüfungen auseinander und geben Tipps für gestresste Schüler und Eltern. Zehn Tipps zum Schulschluss Die am häufigsten gestellten Fragen werden außerdem auf der Homepage des Bildungsministeriums beantwortet. Dort gibt auch Ministerin Elisabeth Gehrer (V) "Zehn Tipps zum Schulschluss". So sollten etwa Eltern ihren Nachwuchs mit dem Zeugnis "nicht allein im Regen stehen lassen" und zusammen mit den Kindern konstruktive Lösungen erarbeiten. Für die Entwicklung eines Schülers könne es manchmal sogar vorteilhaft sein, eine Klasse zu wiederholen oder in eine Schule zu wechseln, die den eigenen Begabungen besser entspreche. "Nicht verzeifeln" Auch die Wiener Stadtschulratpräsidentin Susanne Brandsteidl (S) meinte am Dienstag: "Nicht verzweifeln wegen eines 5ers im Zeugnis. Keep cool". Sie rät, "nach den Ursachen zu forschen, die Probleme an den Wurzeln packen, sich für die Nachprüfung vorbereiten und trotzdem auch die Ferien genießen". "Aufstiegsklauseln" Langjährigen Erfahrungen zu Folge haben von den mehr als 50.000 Schülern mit "Fleck" nach den Klassenkonferenzen bereits jetzt rund ein Viertel eine "Aufstiegsklausel" in der Tasche, durch die sie auch ohne Nachprüfung im kommenden Schuljahr die nächst höhere Klasse besuchen dürfen. Diesen Schülern rät Gehrer aber trotzdem, im Herbst zur Wiederholungsprüfung anzutreten, um nach positivem Bestehen den "Jolly Joker" gegebenenfalls erst im nächsten Schuljahr in Anspruch zu nehmen. Die Chancen, eine Nachprüfung zu bestehen, stehen übrigens nicht schlecht: Etwa die Hälfte aller Antretenden schafft diese Hürde. Dauer Die Ferien dauern neun Wochen, Schulbeginn ist wieder am 3. bzw. 10. September. (APA)