Der zweitgrößte österreichische Mobilfunkbetreiber max.mobil hat der Öffentlichkeit am Dienstag als erster europäischer Anbieter die erste Entwicklungsstufe der künftigen UMTS (Universal Mobile Telecommunication Service)-Anwendungen präsentiert. In einer durch ein lokales Funknetzwerk simulierten UMTS-Umgebung in einem neu eröffneten Entwicklungslabor können auf Minicomputern (PDAs) bereits drahtlose Internetservices getestet werden. Start im 2. Halbjahr 2002 In den nächsten Wochen soll in den Räumlichkeiten in der Wiener Innenstadt dann tatsächlich ein Mini-UMTS-Netz gestartet werden. Auch ein erstes UMTS-Handy steht bereits zum Testen bereit. Den kommerziellen UMTS-Netzstart plant max.mobil für das 2. Halbjahr 2002. Die Internetservices von max.mobil werden dabei wie künftig alle internationalen Produkte unter dem Namen der deutschen Mutter "T-Mobile", der Mobilfunktochter der Deutschen Telekom, angeboten werden. Österreich gehört zu den hochentwickeltsten Märkten in Europa" Neben dem neuen Entwicklungslabor mit dem Namen "T-Mobile Future House" wird die deutsche Mutter in Wien ein internationales Produktentwicklungs-Center für "Wireless Data Services" ansiedeln. Für T-Mobile-Vorstand Nikesh Arora wird Österreich außerdem zum Testmarkt für die neuen Services werden. "Österreich gehört zu den hochentwickeltsten Märkten in Europa. Was am hoch kompetitiven österreichischen Markt besteht, wird auch international bestehen", sagte Nikesh am Dienstag vor Journalisten in Wien. "Wir erachten es als äußerst wichtig, zukünftige Anwendungen auf ihre Akzeptanz durch den Kunden abzutesten und damit Produkte und Services soweit zu adaptieren, dass sie für die Übernahme in den Wirkbetrieb zeitgerecht bereit sind", erklärten die beiden max.mobil-Geschäftsführer Georg Pölzl und Friedrich Radinger. Gegen Anmeldung kann getestet werden Das "T-Mobile Future House" wird daher auch einer eingeschränkten Öffentlichkeit offen stehen. Gegen Voranmeldung können "Schulklassen und interessierte Gruppen" bereits die künftigen UMTS-Anwendungen testen. Auch Business-Meetings werden in den neuen Räumlichkeiten abgehalten werden können. Bewegte Bilder dominieren UMTS Geprägt wird das mobile Internet via UMTS (Universal Mobile Telecommunications Service) durch bewegte Bilder in allen Bereichen. Von den aktuellen ZIB-News des ORF bis hin zu den Live-Bildern der Vekehrsüberwachungskamera, über die der Benutzer vor einem Stau gewarnt wird, kann alles über das Handy abgerufen werden. Auch die Videokonferenz via Handy ist im mobilen Breitbandinternet kein Problem mehr. Shopping-Bereich mit Video-Untermalung Selbst der Shopping-Bereich wird mit einem Video unterlegt, in dem eine Dame die Bedienung erklärt. Und bestellt man Tickets für ein Konzert, erhält man neben einem Balkencode, der bei der Veranstaltung als Eintrittskarte dient, auch ein Video, auf dem der Interpret vorab betrachtet werden kann. Nur beim Mobile Banking kommt man bisher ohne Video aus. Hier will man vor allem mit bekannten Services aus dem Online-Broker-Bereich und mit aktuellen Börsenkursen punkten. Viele Interessenten Angebote plant max.mobil vorerst in den Bereichen "M-Shopping", "M-Enterntainment", "M-News", "M-Banking" und "M-Office". In der Testumgebung, das am Dienstag gestartet wurde, kooperiert das Unternehmen dabei bereits mit dem ORF, TV-Media, Ö-Ticket, der BAWAG, der zur Gruppe gehörenden Handelskette Niedermeyer und dem STANDARD. Keine "Killerapplikation" Die "Killerapplikation" wird es laut T-Mobile-Vorstand Nikesh Arora aber nicht geben. "Es gibt mehrere Massenmärkte, die sich aus unterschiedlichen Kundengruppen zusammensetzen. Jede dieser Kundengruppen interessiere sich für andere Services", so Arora. Nur eines gelte für alle Services: "Je komplizierter die Anwendung, desto geringer die Akzeptanz". (APA)