Wien - Die öffentliche Anhörung über das umstrittene tschechische Atomkraftwerk Temelin in den renovierten Redoutensälen der Wiener Hofburg ist am Dienstag nicht ohne Zwischenfälle geblieben. Während einer Wortmeldung des tschechischen Schriftstellers Pavel Kohout lösten vorerst unbekannte Atomgegner im Erdgeschoß der Hofburg einen Feueralarm aus. Das anschließende Sirenengeheul war im gesamten Gebäudetrakt zu vernehmen. Fehlalarm Kohout veranlasste diese Unterbrechung dazu, den Saal und damit das öffentliche Hearing zu verlassen. Wie Walter Koberger von der Wiener Polizei mitteilte, handelte es sich bei dem Alarm um einen ausgelösten Falschalarm. Ein Feuermelder im Erdgeschoß in der Nähe des Eingangs zu den Redoutensälen sei offensichtlich von einem noch unbekannten Atomgegner ausgelöst worden. In den Gängen vor dem Redoutensaal konnte die Polizei unterdessen eine bereits gezündete Stinkbombe entdecken und erfolgreich entfernen. Polizei lässt Demonstranten nicht mehr zu Anhörung Während des Hearings kursierte im Publikum plötzlich das Gerücht, dass die Anhörung nicht mehr öffentlich zugänglich sei und die Polizei Interessierte daran hindere, diesen Trakt der Redoutensäle zu betreten. Der Sektionschef im Umweltministeriums Ernst Streeruwitz bestätigte, dass die Polizei jene Demonstranten nicht mehr hereinlasse, die zuvor abgeführt worden waren. "Es wäre unverantwortlich, ein zweites Mal eine solche Protestaktion wie am Vormittag zuzulassen", betonte er. Nur für "unverdächtige Personen" Koberger fügte hinzu, dass das Hearing nach wie vor öffentlich zugänglich sei, allerdings nur für "unverdächtige Personen". Zudem sei der öffentliche Charakter der Veranstaltung durch die zahlreich anwesenden Medienvertreter ohnehin zu jedem Zeitpunkt gewährleistet gewesen. (APA)