Wien - Aufregung um Elefanten-Baby Abu im Wiener Tiergarten Schönbrunn: Eine Schulklasse, die auf Ausflug im Tiergarten zu Besuch war, musste mit an sehen, wie der kleine Liebling der Massen von einem Pfleger geschlagen wurde, weil er eine Scheibtruhe umgeworfen hatte. Der Tiergarten will den aktuellen Vorfall zwar noch prüfen, bestätigte aber, dass die "g'sunde Watsch'n" als Erziehungsmethode bei Elefanten - auch bei Abu - angewendet wird. "Prügeln, also das wiederholte Einschlagen auf das Tier, ist aber strengstens verboten", erklärte Harald Schwammer, stellvertretender Direktor und Zoologe. Die einzelnen Schläge auf das Tier dürfen auch mittels Elefantenhaken oder Bambusstock verabreicht werden. "Der so drollig aussehende kleine Elefant hat derzeit 190 Kilogramm - in einem Jahr wird er 300 haben. Wenn er jetzt nicht Disziplin lernt, dann haben wir in einem Jahr einen toten Pfleger", argumentierte Schwammer. Die Tiere würden aber nicht grundsätzlich geschlagen. "Zuerst kommt immer das laute und konsequente Nein des Pflegers. Wenn das Tier aber weiter versucht, etwa den Pfleger umzurennen, bekommt es einen einzelnen Schlag", erklärte Schwammer. "Durchaus akzeptabel" Diese Art der Kommunikation sei jedenfalls für Elefanten durchaus akzeptabel. "Wenn die untereinander rempeln, kann es sein, dass ein Tier oft meterweit fliegt." Der Tiergarten Schönbrunn zähle aber zu den Zoos mit den "softesten" Methoden, wie Schwammer betonte. "In anderen Anlagen sind Prügel und auch Elektroschocks erlaubt. Das ist bei uns verboten." Der Direktor räumte aber ein, dass es wohl "nicht besonders schlau" gewesen sei, vor einer Kindergruppe dem jungen Tier "eine drüberzubraten" (wienerisch für: eine überziehen, schlagen, Anm.). Der Vorfall werde jedenfalls geprüft. (APA)